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Wirecard-Aktie: FT-Zatarra-Research-Mysterium #WheresEdo

Wirecard-Aktie: FT-Zatarra-Research-Mysterium #WheresEdo
Foto: Börsenmedien AG
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Börsen. Briefing. 13.03.2019 Börsen. Briefing.

Die Financial Times schießt erneut scharf gegen die Wirecard AG, geht auf neue Entwicklungen in Singapur ein, lässt die Aktie des Zahlungsdienstleisters ein weiteres Mal einbrechen. Der Umstand, dass der für die Region verantwortliche Mitarbeiter nicht erreichbar sei, stellt die Zeitung als Fakt dar. Doch woher wusste ein bekannter Wirecard-Kritiker schon vor Wochen von dessen Verschwinden?

Wirecard habe den Kontakt zu Edo Kurniawan, der im Zentrum der ursprünglich geäußerten Vorwürfe steht, seit dem 9. Februar 2019 verloren, schreiben die Financial Times-Redakteur Dan McCrum und Stefania Palma in ihrem gestern veröffentlichen Artikel mit der Überschrift "Wirecard ‘loses contact’ with executive at heart of accounting scandal" (Englisch | kostenpflichtig). Auch wenn sie Details zu den polizeilichen Ermittlungen in Singapur aufführen, steht das Verschwinden des für die Region Asien-Pazifik verschwundenen Managers im Vordergrund des Berichts. Ungeklärt indes bleibt, woher ein bekannter Kritiker der Wirecard AG offenbar schon Wochen zuvor von dessen Verschwinden wusste – oder es zumindest erahnte.

Prekär dabei ist, dass dieser Kritiker langjährigen Wirecard-Aktionären bestens (in diesem Fall müsste es wohl eher heißen "schlechtestens") bekannt ist. Im Februar 2016 schoss die Financial Times die Aktie von Wirecard schon einmal mit Berichten über eine Studie von Zatarra Research in Grund und Boden. Die Vorwürfe erwiesen sich als haltlos – die Aktie erholte sich im Anschluss innerhalb kürzester Zeit. Urheber des "Research-Berichts" war Fraser Perring. Gegen ihn, den Autor, erließ die Staatsanwaltschaft München zuletzt einen Strafbefehl. Die aktuelle Berichterstattung der Financial Times dürfte ganz nach seinem Geschmack sein. Diesen Schluss jedenfalls lässt ein Blick auf sein Twitter-Profil zu.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Berichts in der Financial Times erscheint ein Tweet dabei in einem neuen Licht. Bereits am 25. Februar 2019 – also vor etwa zwei Wochen – schrieb Fraser Perring bei Twitter frei übersetzt: "Wie ich höre, ist Wirecard’s Edo Kurniawan verschwunden, möglicherweise auf eine längere Reise nach Dubai. Ich bin mir sicher, jeder wünscht ihm nur das Beste, wo doch lange Businessreisen so anstrengend sein können. Wir hoffen, er kehrt bald nach Singapur zurück. Bleib sicher, Edo." Der Tweet schließt mit dem Hashtag #WheresEdo, was so viel bedeuten soll wie "Wo ist Edo?".

Hearing reports @wirecard's Edo Kurniawan has disappeared with an extended trip to Dubai (*possibly). I am sure everyone wishes him well as those lengthy business trips are tiring. We hope he returns to Singapore soon! Stay safe Edo. #accountingscandal #wheresEdo.

Es folgen weitere Tweets mit ähnlichem Inhalt. Am 26. Februar schreibt Perring, er mache sich Sorgen um die Gesundheit des Wirecard-Mitarbeiters. 

If anyone has seen Edo Kurniawan of @Wirecard give him my contact details or take a photo, I'm concerned for his safety. Last reported sighting was Dubai .#wheresEdo Source: https://t.co/MmTh3bPGT1 pic.twitter.com/AAb7qmx7oj

Die Frage bei diesem und allen anderen Tweets mit dem Hashtag #WheresEdo ist und bleibt: Wieso stellte Fraser Perring schon vor zwei Wochen die Frage: "Wo ist Edo?" 

Ob sich die Aussage von Wirecard-CEO Dr. Markus Braun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, man habe sich zur Suspendierung eines Mitarbeiters in Singapur entschieden, auf Edo Kurniawan bezieht, ist vollkommen offen. Braun nannte in seinem Statement keinen Namen, sagte lediglich: "Der Mitarbeiter ist freigestellt bis zum Ende der Untersuchung. Dies ist ein völlig normaler Prozess."

Unterdessen warten die Aktionäre der Gesellschaft weiterhin auf die Veröffentlichung des Berichts der Compliance-Kanzlei Rajah & Tann. Das Unternehmen war für DER AKTIONÄR / Börsen.Briefing. für eine Stellungnahme diesbezüglich nicht zu erreichen. Vergangene Woche hatte Wirecard-CEO Braun mit einem Tweet für Aufsehen gesorgt, als er schrieb: "Ich bin überzeugt, dass der Markt sich sehr bald wieder auf die starke operative Entwicklung und die Innovationen von Wirecard fokussieren kann." Spätestens gestern haben Anleger leidvoll erfahren, dass dies – zumindest bisher – nicht der Fall ist. Erst brachten Berichte über einen Artikel im Wall Street Journal die Aktie unter Druck. Am Abend dann besorgte die FT den Rest. Das DAX-Papier verlor im nachbörslichen Handel nochmals an Wert, büßte nach Xetra-Schluss bei 127,05 Euro weitere 6,7 Prozent ein und ging auf Tradegate bei 118,50 Euro in den Feierabend.

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Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)

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