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Wirecard: Bekommen die Shortseller jetzt kalte Füße?

Wirecard: Bekommen die Shortseller jetzt kalte Füße?
Foto: Börsenmedien AG
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Nikolas Kessler 20.02.2019 Nikolas Kessler

Nach der Erholungsrallye der vergangenen Tage ist bei der Wirecard-Aktie am Mittwoch zunächst eine Verschnaufpause angesagt. Verglichen mit der extremen Volatilität der vergangenen Tage fällt das Minus mit rund eineinhalb Prozent jedoch geradezu moderat aus. Dass sich Shortseller Odey weiter zurückzieht, kann dabei allerdings keine neuen Impulse liefern.

Wie aus dem Bundesanzeiger hervorgeht hat der britische Hedgefonds seine Netto-Leerverkaufsposition in den vergangenen beiden Tagen wieder gesenkt – von 0,77 Prozent auf nun 0,56 Prozent. Lockerlassen wird Fondsmanager Crispin Odey im Fall Wirecard allerdings nicht so schnell – er hat sich nur ein anderes Ziel gesucht: Nach der am Montag verhängten Allgemeinverfügung der BaFin, die den Aufbau neuer und den Ausbau bestehender Netto- Leerverkaufspositionen verbietet, will er nun gegen die deutsche Finanzaufsicht zu Felde ziehen.

Ohnehin ist die Verhältnismäßigkeit der ungewöhnlichen Maßnahme umstritten. Vor allem die Frage, inwieweit von einem Unternehmen mit einer Bilanzsumme von rund 5,2 Milliarden Euro eine „ernstzunehmende Bedrohung für die Finanzstabilität“ (Zitat BaFin) im Land ausgeht, wird eifrig diskutiert. Auch Fragen, ob eine Leerverkaufsverbot wirklich förderlich für die Stabilisierung ist und ob die BaFin in der ganzen Angelegenheit womöglich mehr weiß als die Öffentlichkeit, stehen im Raum.

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Shortsqueeze … oder nicht?

Diskussion hin oder her: Die Anleger haben zu Wochenbeginn begeistert auf das Verbot und die Meldung über Ermittlungen gegen einen Financial-Times-Autor reagiert. Die Aktie ist um bis zu 25 Prozent nach oben geschossen. Möglich, dass der ein oder andere Shortseller da kalte Füße bekommen hat. Andererseits: Wer davon ausgeht, dass an den Vorwürfen etwas dran ist und auf weiter fallende Kurs bei Wirecard wettet, wird seine Position wohl kaum schließen – gerade jetzt, wo der Weg zurück von der BaFin blockiert ist.

Trotz zwischenzeitlicher Erholung bleibt die Wirecard-Aktie ein heißes Eisen. Aktuell sollten daher höchstens Trader aktiv werden und dabei enge Stoppkurse setzen.

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