Wie erwartet hat die angeschlagene Unicredit am Mittwochabend die Bedingungen für die 13 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung bekannt gegeben. Die neuen Aktien sollen bereits ab Montag und mit einem deutlichen Abschlag angeboten werden.
Den Preis für die neuen Aktien legte das Institut gemeinsam mit dem an der Maßnahme beteiligten Bankenkonsortium auf 8,09 Euro je Anteilsschein fest. Das entspricht einem Rabatt von rund 38 Prozent auf ihrem theoretischen Wert ohne Berücksichtigung der Umwandlungsrechte von Altaktionären (TERP). Diese können nun für je fünf gehaltene Papiere 13 neue erhalten.
Der Startschuss für die größte Kapitalerhöhung in der italienischen Wirtschaftsgeschichte soll bereits am kommenden Montag (6. Februar) und damit früher als ursprünglich gedacht fallen. In der Vorwoche war laut Insidern beschlossen worden, das Vorhaben vorzuverlegen, um die freundlichere Stimmung in der Branche zu nutzten. Bis 10. März soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
Strategie bestätigt
Darüber hinaus hat Unicredit die im Dezember 2016 vorgestellte Strategie bestätigt. Bis 2019 soll die harte Kernkapitalquote auf über 12,5 Prozent steigen. Zudem will das Institut den angekündigten Abbau der faulen Kredite beschleunigen.
Wenn das Institut am 9. Februar die Bilanz für das Geschäftsjahr 2016 vorlegt, müssen sich die Anleger aber zunächst wieder auf herbe Verluste einstellen. Bereits zu Wochenbeginn hatte der Vorstand auf Basis vorläufiger Berechnungen einen Fehlbetrag von 11,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Kein Kauf!
Auch wenn sich Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier zuversichtlich gibt, genügend Geldgeber für die Mega-Kapitalerhöhung zu finden, bleibt DER AKTIONÄR skeptisch. Anleger sollten die Papiere der Krisenbank weiterhin meiden.