Twitter Gründer Jack Dorsey sucht nach Wegen, das langsame Wachstum anzukurbeln. Er setzt dabei stark auf die Einbindung von Videoinhalten. So werden bereits Donnerstags-Spiele der Football-Liga NFL bei Twitter übertragen.
In Richtung Video macht der Kurznachrichtendienst jetzt den nächsten Schritt: Die Livestreaming-Plattform Periscope wird für Übertragungen in professioneller Qualität geöffnet. Bisher war die von Twitter 2015 gekaufte App vor allem für Live-Video vom Smartphone in oft mäßiger Qualität bekannt. Mit "Periscope Producer" wird es nun möglich, Videos direkt mit professioneller Ausrüstung samt Einsatz mehrerer Kameras zu streamen.
Twitter schreibt nach wie vor rote Zahlen, die Aktie ist im Keller. Schwache Umsatz- und Gewinnprognosen für das Jahr 2017 drücken auf den Kurs. Mit einer Umstrukturierung zu einem Video-Kurznachrichtendienst könnte er das Ruder beim chronisch defizitären Konzern noch einmal rumreißen.
In diesem Jahr unterlag der Kurs der Aktie starken Schwankungen. Grund waren immer wieder aufkommende Gerüchte um eine Übernahme. Die Gerüchteküche ist im Moment erkaltet, könnte aber wieder aufflammen. Bei einem Beta-Faktor von 1,41 ist der Wert hochvolatil. Zudem kann keiner sagen, ob der Boden bei Twitter bereits erreicht ist. Die Aktie ist nur etwas für Mutige.