Die Topmanager von Suntech und Trina befinden sich derzeit in München auf der Solarmesse Intersolar – und damit ein wenig in Feindesland. Aus keinem Land kommt derzeit mehr Kritik und Gegenwind als aus Deutschland. Einerseits werden die Vorwürfe lauter, dass hierzulande der Mindestpreis für Solarmodule aus China umgangen wird. Andererseits hat sich die deutsche Solarworld AG über ihre US-Tochter maßgeblich mit dafür eingesetzt, dass es in den USA neue Strafzölle gibt. Die Zölle betragen Bloomberg zufolge 19 Prozent für Module von Trina Solar. Die mittlerweile Pleite gegangene Suntech hat seine Module offenbar besonders günstig angeboten und wird mit einer Strafe von 35 Prozent belegt.
Neue Investitionen
Ungeachtet dessen äußerten sich nun in München Vertreter von Trina Solar und Suntech sehr zuversichtlich. Trina-Europa-Chef Benjamin Hill sieht etwa „immenses“ Wachstum in Großbritannien. Auch glaubt er – anders als die Deutsche Bank, die nur noch mit 8 GW rechnet -, dass in China dieses Jahr Solarmodule mit einer Leistung von 14 GW installiert werden. Die Konsequenz daraus: Trina würde gerade prüfen, ob neues Equipment zur Produktion erworben werde. Suntech-Vorstand Eric Luo wurde konkreter. Man plane in Asien, den USA und Südamerika neue Kapazitäten in einer Größenordnung zwischen 500 und 1.000 MW zuzukaufen.
Auch wenn Solarworld durch ein Zitat bezüglich Tesla aktuell für gute Presse sorgt. Anleger sollten das Papier weiter meiden, weitere Kursverluste sind zu erwarten. Überraschend starke Zahlen hatte hingegen jüngst Trina Solar vorgelegt. In den letzten Tagen hatten Meldungen über neue Strafzölle etwas belastet. Noch notiert die Aktie aber über der eingezeichneten Unterstützung.