Das Start-up Nikola Motor hat zu Wochenbeginn die Katze aus dem Sack gelassen: Mit dem „Tre“ (norwegisch für die Zahl „Drei“) soll ein neuer Brennstoffzellen-Truck in Europa die Mobilität der Zukunft mitgestalten. Dass sich Nikola Motor dabei auf einen norwegischen Namen festgelegt hat, verwundert nicht. Schließlich gelten die Nordeuropäer als Vorreiter in Sachen sauberer Mobilität. Und auch das technologische Know-how für die Infrastruktur soll aus Norwegen kommen – von Nel Hydrogen.
Euphorie spürbar
Den Prototypen wird Nikola Motor im April 2019 in Phoenix mit den beiden Vorgänger-Modellen der breiten Masse vorstellen. 2020 will das Start-up aus den USA erste Testfahrten starten, ehe 2022 die Produktion beginnen soll. Das neue Modell ist für Europa gedacht. Das Führerhaus erinnert stark an bekannte LKW-Modelle der bekannten Hersteller MAN oder auch Scania. Mittlerweile erregt Nikola Motor immer stärkere mediale Aufmerksamkeit (siehe CNBC).
Behold, the Nikola Tre (Three). The Tre is to enter production by 2023. Come see it in person at Nikola World 2019. Europe, here we come and here we come fast. This thing will out pull most every diesel in its class https://t.co/0rIMdMEplk #dieselisdeal #emissionsgameover pic.twitter.com/itZ8TCR3EM
— Nikola Motor Company (@nikolamotor) 5. November 2018
Ein wenig erinnert die Story an die Anfänge von Tesla. Ein Börsengang in den kommenden Jahren ist keineswegs ausgeschlossen. Doch zuvor muss das Start-up beweisen, dass die Trucks funktionieren und die breite Masse überzeugen, gerade im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-LKW. Die Chancen für den bevorzugten Partner bei Wasserstofftankstellen (und Elektrolyse), Nel aus Norwegen, sind enorm. Auf der anderen Seite stehen die Risiken, wenn Nikola Motor die angekündigten PS nicht auf die Straße bringt oder Investoren dem Start-up den Rücken kehren.
Schlechte Zahlen passé
Nel hat sich im dritten Quartal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Anleger nahmen zu Recht Gewinne vom Tisch und trennten sich von Nel-Aktien. DER AKTIONÄR hatte zu Kursen von unter 4,00 Norwegischen Kronen zum Kauf geraten. Dies hat sich bis dato ausgezahlt. Denn die Ankündigung von Nikola Motor auch in Europa auf Nel zu setzen, sorgte für frische Impulse. Die SpareBank nutzte die jüngsten Ankündigungen von Nikola Motor zu einem Upgrade der Papiere. Analyst Jonas Meyer stuft die Nel-Aktie in der jüngsten Studie von „Neutral“ auf „Buy“ nach oben, gleichzeitig schraubte Meyer das Kursziel auf 6,50 Kronen hoch. Auch DER AKTIONÄR bleibt für die Papiere von Nel langfristig positiv gestimmt. Doch das Projekt mit Nikola Motor darf nicht ins Wasser fallen. Dabeibleiben!