Der Kurs der Aktie des in Schieflage geratenen Möbelhändlers Steinhoff zieht heute kräftig an, setzt sich mit 12 Prozent Plus an die Spitze der Gewinnerliste im Nebenwerteindex SDAX. Der Tag der Wahrheit steht an. Übermorgen wird das Unternehmen einen Zwischenbericht zum vergangenen Jahr veröffentlichen. Eine Überraschung ist dabei ausgeschlossen – so gut wie.
Das große Warten hat sehr bald ein Ende. Übermorgen – also am Donnerstag – wird Steinhoff International endlich wieder etwas vorlegen, das man gemeinhin Bilanz nennt. Nachdem zuvor gerätselt wurde, ob die Gesellschaft den Termin wirklich einhält, folgte am 21. Februar die Bestätigung. In einer Mitteilung ließ das Unternehmen wissen:
"Hiermit gibt die Steinhoff International Holdings N.V. bekannt, dass
folgende Finanzberichte für das Geschäftsjahr 2018/2019 veröffentlicht
werden:
Bericht: Quartalsfinanzbericht innerhalb des 1. Halbjahres (Q1)
Veröffentlichungsdatum / Englisch: 28.02.2019"
Die Rallye heute – Steinhoff-Papiere verteuern sich an der SDAX-Spitze um über 12 Prozent – freut zwar viele Spekulanten, lässt aber keine Rückschlüsse auf die Zahlen zu. Bis zu ihrer Bekanntgabe ist Steinhoff eine Blackbox, wird es auch nach Veröffentlichung der Zahlen bleiben. Denn: Es fehlen Vergleichswerte. Die Bilanzen für 2016/17 sowie 2017/18 werden aller Voraussicht nach erst am 18. April 2019 veröffentlicht werden.
Einen Einblick in die aktuelle Geschäftsentwicklung des Konzerns werden sie aber geben. Dann wird sich entscheiden: War die Rallye begründet, oder stürzt die Aktie ebenso rasch wieder ab.
Unabhängig davon machen Anwaltskanzleien gegen das Unternehmen mobil. In einem Interview mit dem AKTIONÄR rief Rechtsanwalt Maximilian Weiss Anleger unlängst dazu auf, sich zumindest kostenfrei über mögliche Handhaben zu informieren.
Eine aktuelle Einschätzung des AKTIONÄR finden Sie hier.
Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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