Anleger von General Electric müssen einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Nach Aussagen von Konzernchef John Flannery zur Kraftwerkssparte hat die Aktie mit einem Minus von 7,4 Prozent den größten Tagesverlust seit Mitte November 2017 erlitten. Flannery malt düstere Aussichten für die Zukunft.
Auf einer Branchenveranstaltung warnte Flannery, dass die Herausforderungen für General Electric nicht so schnell weichen dürften. Noch jahrelang könnte die schleppende Nachfrage nach Gasturbinen die Aussichten des Kraftwerksgeschäfts trüben. Zur Erinnerung: Auch der deutsche Rivale Siemens hat in diesem Bereich schwer zu kämpfen.
Flannery erinnerte zudem daran, dass es Zeit bräuchte, die Strukturen bei einem Konglomerat wie GE umfangreich zu verändern. Für 2018 stellte der Konzernchef unveränderte Gewinne in Aussicht. Im Turbinengeschäft rechnet er 2019 und 2020 allerdings mit einer schwachen Nachfrage. Auch die Dividende für 2019 wollte er nicht garantieren.
Keine Überraschung
Es war zu erwarten gewesen, dass GE die schwere Konzernkrise nicht in kurzer Zeit beheben kann. Die Probleme im Kraftwerksgeschäft sind struktureller Natur und ebenfalls schwer zu lösen. Mit dem Umbau ist der neue Chef dennoch auf dem richtigen Weg. Deutliche Rückschläge auch beim Aktienkurs sind allerdings immer wieder einzuplanen. Lediglich sehr spekulative Anleger können weiter darauf setzen, dass das Schlimmste bereits im Kurs eingepreist ist.
Konservative setzen auf Siemens. Der DAX-Rivale kämpft zwar ebenfalls mit dem schwachen Kraftwerksgeschäft, ist bei seiner Neuaufstellung aber bereits deutlich weiter.