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Push the Button!

Push the Button!
Foto: Börsenmedien AG
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03.09.2016 ‧ Bianca Wirth

Bei Amazon jagt ein Rekordquartal das nächste. Damit das so bleibt, weiß CEO Jeff Bezos ganz genau, welche Knöpfe er drücken muss. Jetzt sogar im wahrsten Sinne des Wortes.

Lebensmittel bestellen per Knopfdruck. Was wie eine Idee aus der Zukunft klingt, ist in Amerika bereits heute Realität. Amazon macht’s mög­lich. Seit über einem Jahr können Prime-Kunden Artikel des alltäglichen Gebrauchs über einen kleinen Knopf – den sogenannten Amazon Dash Button – nachbestellen. Kaffee alle? Knopf drücken. Bestellung bestätigen. Lieferung empfangen. Fertig. In den USA kommt das Shoppen per Knopfdruck bereits sehr gut an, deshalb will CEO Jeff Bezos das Sortiment ausweiten.

Kaffee per Knopfdruck

Bisher gibt es rund 150 Marken und über Tausend Produkte, die Prime-Kunden über den „Kaufknopf“ bestellen können. Damit hat sich das Marken-Angebot seit Einführung des Buttons im vergangenen Jahr mehr als verfünffacht. Das Sortiment reicht dabei von Hautcreme über Kaugummi bis hin zu Toilettenpapier und Shampoo. Und so funktioniert’s: Prime-Kunden kaufen sich für rund fünf Dollar einen Dash Button ihrer Wahl – zum Beispiel einen für Lavazza-Kaffee. Diesen kleben sie dann am besten neben die Kaffeemaschine, denn dort merken sie am schnellsten, wann Nachschub benötigt wird. Der Button verbindet sich dann über Wi-Fi mit der Amazon-Smartphone-App des Benutzers. Jedes Mal, wenn der Knopf gedrückt wird, erscheint eine Bestell-Benachrichtigung in der App, die bestätigt werden muss. Um Massenbestellungen zu vermeiden, reagiert der Dash Button nur auf den ersten Knopfdruck. Da Prime-Mitglieder eine Gutschrift von rund fünf Dollar auf die erste Bestellung mit dem Button erhalten, ist der Dash Button für die Nutzer im Grunde kostenlos.

Dash ist es!

Amazon veröffentlicht keine exakten Zahlen über die Performance seines Dash Buttons und verrät nur so viel: Innerhalb eines Jahres hat sich die Bestellhäufigkeit von einer auf über zwei Bestellungen pro Minute verdoppelt. Bei gängigeren Produkten wie Küchentüchern oder Kaffee wird bereits die Hälfte der Gesamtbestellungen über den Dash Button generiert. Um den Verkauf anzukurbeln, hat Amazon anfänglich von Unternehmen eine Einstiegsgebühr von 200.000 Dollar verlangt. Diese ist mittlerweile hinfällig. Jetzt bekommt Amazon von den jeweiligen Unternehmen 15 Dollar für jeden ihrer verkauften Dash Buttons und wird mit 15 Prozent am Verkaufspreis der Bestellungen beteiligt. Clever, wenn man bedenkt, dass bereits mit rund 13.500 verkauften Buttons die anfängliche Einstiegsgebühr schnell amortisiert wäre und Amazon danach keinen einzigen Cent mehr daran verdienen würde.

Kaufkraft des Kaufknopfs

Laut Marktforschern kommt Amazon derzeit in den USA auf 63 Millionen Prime-Kunden, die im Schnitt für 1.200 Dollar bestellen. Angenommen, nur jeder zehnte Prime-Kunde holt sich fünf Dash Buttons und bestellt damit aufs Jahr gerechnet für 400 Dollar Ware, so bleiben durch die 15 Prozent Verkaufsprovision für Amazon jährlich 360 Millionen Dollar hängen. Hinzu kommt bei dieser Rechnung eine Einmalzahlung von rund 450 Millionen Dollar, die Amazon von den Unternehmen für die Ausstattung seiner Kunden mit den Dash Buttons einsammelt. Das macht insgesamt ein Umsatzplus von über 800 Millionen Dollar, die Amazon bei sehr vorsichtigen Schätzungen allein in den USA zusätzlich erlösen könnte.
Auch in Deutschland ist der Button seit dem 31. August erhältlich. Kunden können sich zwischen 32 verschiedenen Marken-Knöpfen entscheiden. 

„Kaufen“ drücken!

Mit seiner Idee beweist Amazon-CEO Jeff Bezos einmal mehr, dass er der richtige Mann am Drücker ist. Seit dem Hoch befindet sich die Aktie in einer leichten Konsolidierungsphase. DER AKTIONÄR meint: Gut, denn wer noch nicht dabei ist, drückt jetzt auf „kaufen“!

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Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

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