Es sieht vorbörslich nicht gut aus für die Aktien von Infineon – auf Tradegate notiert das Papier rund 1,5 Prozent im Minus. Die Chip-Aktie dürfte damit heute zu den schwächsten Werten im DAX gehören. Grund für die schlechte Stimmung am Markt ist wieder einmal ein US-Konkurrent.
Der US-Konzern Broadcom hat am Donnerstagabend seine Umsatzprognose für 2019 von 24,5 Milliarden Dollar auf 22,5 Milliarden Dollar gesenkt. Ein wesentlicher Grund für den Pessimismus ist der Handelskrieg zwischen den USA und China, der die Nachfrage nach Halbleitern drücke, wie aus Aussagen des Chefs Hock Tan hervorgeht.
Die deutliche Absenkung der erst vor drei Monaten vorgelegten Prognose zeigt: Einer der größten Chip-Hersteller der Welt rechnet nicht mit einer zügigen Erholung des Gesamtmarktes im zweiten Halbjahr. Die Broadcom-Führung positioniert sich damit deutlich bearisher als ein Großteil der Analysten.
Infineon: Kein Kauf!
Die Aktie von Broadcom verlor rund 8,5 Prozent und zog den gesamten Sektor herunter. Auch bei Infineon hinterlässt die negative Prognose Spuren. Die DAX-Aktie notiert vorbörslich rund 1,5 Prozent tiefer und setzt damit wohl ihren Abwärtstrend weiter fort.
Der Markt rund um Commodity ICs bleibt aufgrund konjunktureller Schwächen angespannt. Anleger sollten aktuell von Chip-Aktien wie Infineon fernbleiben. Auch wenn das Papier attraktiv bewertet scheint, eine Trendwende ist nicht erkennbar. Nicht ins fallende Messer greifen!