Was für ein Jahresauftakt in der Biotechbranche: Soeben wurde bekannt, dass Bristol-Myers Squibb Celgene für 74 Milliarden US-Dollar übernehmen will. DER AKTIONÄR hat bereits des Öfteren auf die derzeitige deutliche Unterbewertung von Celgene aufmerksam gemacht. Diese hat sich Bristol-Myers nun zunutze gemacht. Zuletzt war die Biotech-Aktie mit gut 50 Milliarden Dollar an der Börse bewertet. Birstol-Myers selbst ist mit gut 85 Milliarden Dollar bewertet. Es entsteht also ein neuer Mega-Biotech-Konzern.
Bristol-Myers will für jede Celgene-Aktie eine Bristol-Myers-Squibb-Aktie und 50 Dollar in bar bezahlen. Während die Aktie von Bristol-Myers mit einem deutlichen Minus von mehr als zehn Prozent reagiert, legt die Aktie von Celgene derzeit mehr als 30 Prozent zu. „Zusammen mit Celgene schaffen wir einen innovativen Biopharma-Marktführer mit einer tiefen und breiten Pipeline, die für nachhaltiges Wachstum sorgen und Patienten neue Optionen für eine Reihe schwerer Krankheiten bieten wird", so der Chairman von Bristol-Myers Squibb, Giovanni Caforio in einer Mitteilung.
BB-Biotech-Aktie ebenfalls mit kräftigem Plus
Von dem Deal profitiert natürlich auch die Aktie der Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Biotech. Celgene nimmt in deren Portfolio mit einem Anteil von 6,8 Prozent per 30. September 2018 Platz drei der größten Beteiligungen ein. Dementsprechend reagiert auch die Aktie von BB Biotech mit einem deutlichen Kurssprung. Mehr als vier Prozent geht es nach oben auf 54,50 Euro. BB Biotech hatte in der Vergangenheit bereits mehrere attraktive Übernahmen im Portfolio vorzuweisen. Jüngste Beispiele sind die Krebsimmuntherapie-Spezialisten Juno Therapeutics, die von Celgene gekauft wurde und Kite Pharma, die von Gilead geschluckt wurde. Zudem dürfte der Megadeal mit Actelion noch in Erinnerung sein, die 2017 von Johnson&Johnson mit sattem Aufschlag übernommen wurde.
DER AKTIONÄR bleibt weiterhin bei seiner Einschätzung, dass BB Biotech das klare Biotech-Basisinvestment im Sektor ist. Gespannt darf man auf das neue Portfolio-Update sein, das am 18. Januar veröffentlicht wird.
Zudem darf man gespannt sein, wer wohl der nächste Übernahmekandidat im Biotech-Sektor sein könnte. DER AKTIONÄR hat sich darüber zuletzt bereits Gedanken gemacht: "Biotechnologie: Das Übernahmekarussell dreht sich wieder – Chance auf satte Gewinne".