Es sind schwere Zeiten für russische Firmen, die sich refinanzieren müssen. Neben den weiterhin bestehenden Sanktionen belastet natürlich auch der schwache Rubelkurs, der Kredite in Fremdwährungen verteuert. Vor diesem Hintergrund hatte man heute im Hauptquartier von Gazprom reichlich Grund zur Freude.
Denn der weltgrößte Erdgasproduzent erhält von der Bank of China einen Kredit in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Zwar machte Gazprom keinerlei Angaben zum Verwendungszweck, Händler gehen allerdings davon aus, dass damit die geplanten Pipelines nach China finanziert werden sollen. Im Zuge der stetig fallenden Energiepreise hatten einige Experten bereits befürchtet, das für Gazprom enorm wichtige Projekt könnte in Schwierigkeiten geraten. Gazprom will sich durch die beiden geplanten Pipelines einen neuen Markt erschließen, der auch endlich wieder zu nachhaltig steigenden Umsätzen und Gewinnen beitragen soll.
Ein richtig heißes Eisen
Wer bei Gazprom investieren will, braucht vor allem Nerven und viel Zeit. Das schwierige Marktumfeld für Rohstoffe sowie die politischen Risiken könnten den Kurs noch einige Zeit lang belasten. Daher sollten ausnahmslos mutige Anleger auf eine Neubewertung der mit einem KBV von 0,3 und einem KGV von 3 extrem günstig bewerteten Aktie wetten.