Die Facebook-Aktie ist in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck geraten. Grund für den Kursverfall ist der aktuelle Weggang des Chief Product Officers sowie eines hochrangigen WhatsApp-Managers. Der anhaltende „BrainDrain“ von Top-Führungskräften besorgt die Anleger und stellt die Frage, ob Kapitän "Zuck" den richtigen Weg wählt.
Nur ein Kapitän an Bord
Zu den aktuellen Änderungen im Management kommt hinzu, dass die Instagram-, WhatsApp- und Oculus-Gründer das Unternehmen längst verlassen haben. Das zeigt deutlich, dass in der Übergangsphase nur ein Kurs beziehungsweise eine Meinung zählt – die von Mark Zuckerberg. Kapitän "Zuck" scheint nur einen Kapitän an Bord zu dulden.
Ob am Ende der widersprüchlichen Irrfahrt zwischen mehr Monetarisierung und mehr Privatsphäre tatsächlich eine einheitliche Plattform aus Instagram, Facebook und WhatsApp herauskommt, bleibt abzuwarten. Klar ist nur, dass die unterschiedlichen Anwendungen ineinander überfließen sollen, um mehr Produkte durch Werbung zu monetarisieren.
Regulierungsproblematik zwingt Änderungen auf
Zudem will die Unternehmensführung auf die Privatsphäre in das Zentrum der Änderungen stellen, um dem höher werdenden Regulierungs-Risiko vorzubeugen. Neuerungen wie das „Clear History Feature“ könnten bereits 2019 auf der Plattform integriert werden. Mit diesem soll es möglich sein, alle Informationen über Apps und Webseiten einzusehen, die Daten an das soziale Netzwerk übermittelt haben, und zu löschen. Zudem soll es möglich sein, Facebook die Speicherung von Daten, die insbesondere über den „Like“-Button gesammelt werden, zu verbieten.
„Das dürfte uns einiges an Gegenwind bescheren, da wir Werbung dann nicht mehr so gezielt schalten können wie zuvor“, sagte Facebook-Finanzchef Wehner auf der Morgan Stanley Technology, Media & Telecom Conference. Ein klarer Widerspruch zu besser monetarisierten Produkten, denn mehr Geld für Werbung kann nur für eine besser personalisierte Zielgruppe verlang werden.
Abwarten
Noch ist für Investoren keine klare Richtung für die Facebook-Strategie zu erkennen – insbesondere da die Art und Weiße einer als wahrscheinlich geltenden Regulierung noch unklar ist. Am Ende bleibt ein Kursverlust von rund sieben Prozent in einer Woche – wer investiert ist, wartet ab. Noch zieht am Horizont kein Sturm auf, auch wenn das Risiko für Anleger hoch bleibt.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.