Die heutige Gewinnwarnung von Infineon belastet die gesamte Chip-Branche. Der Infineon-Kurs sackte zwischenzeitlich um sieben Prozent ab. Konjunkturelle Sorgen und eine schwächere Nachfrage vor allem in China dämpften die geschäftlichen Aussichten. Auch andere Chipwerte wie Dialog Semiconductor stehen daher unter Beschuss.
Umsatz und Gewinn sollen bei Infineon im laufenden Jahr schwächer als bisher erwartet ausfallen. Die Papiere sämtlicher Aktien aus der Halbleiterindustrie stehen daher ebenfalls unter Druck: Siltronic, ein Hersteller von Wafern als Ausgangsmaterial für Chips, büßt 3,4 Prozent ein. Die niederländischen ASML, die Fertigungsanlagen für die Chip-Hersteller produziert, fiel um 1,1 Prozent. STMicro und Dialog Semiconductor verbilligten sich um 4,5 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent.
Vor allem bei Dialog dürfte die Schwäche nur temporär sein. Dialog hat die Umsatzerwartung für 2019 bereits korrigiert und ist im Gegensatz zu Infineon weniger stark von der Automobilindustrie abhängig. Das Geschäft wird vor allem mit Apple gemacht. Die Volumenrisiken diesbezüglich dürften bei Dialog Semiconductor bereits berücksichtigt sein.
DER AKTIONÄR hat die Aktie in Ausgabe 43/2018 bei 19,20 Euro zum Kauf empfohlen. Für investierte Anleger ergibt sich durch den heutigen Dämpfer kein Handlungsbedarf. Lediglich der Stopp sollte auf 22,25 Euro nachgezogen werden.