Knallharter Wettbewerb, erodierende Margen und milliardenschwere Investitionen vor der Brust: Kein Wunder, dass die Anleger Aktien wie der Deutschen Telekom lange die kalte Schulter zeigten. Dass der Ex-Monopolist in diesem Umfeld trotzdem Marktanteile hinzugewinnt, zeigt, dass mit dem "rosa Riesen" weiter zu rechnen ist.
Was ist passiert?
Die T-Aktie zählt am Mittwoch erneut zu den Spitzenperformern im DAX und klettert mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 14,40 Euro an die Spitze. In einer Studie von Morgan Stanley kommen die Analysten zu dem Schluss, dass der Konzern im Mobilfunkgeschäft 2018 Marktanteile hinzugewinnt.
Für das laufende Fiskaljahr betragen die Umsatzprognosen für das Segment +3,6 Prozent, wohingegen Vodafone Deutschland und Telefonica Deutschland jeweils 0,2 Prozent verlieren.
Insgesamt dürfte der DAX-Titel 2018 und darüber hinaus die Investoren zufriedenstellen. So sollen die Erlöse bei steigender Profitabilität von 74,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr auf 83,9 Milliarden Euro bis 2022 um 12,5 Prozent steigen.
Weshalb ist das wichtig?
Der Telekomsektor galt in den letzten Jahren als herzlich unattraktiv. Das galt auch für die Deutsche Telekom. Erodierende Margen im Geschäftskundensegment (T-Systems) und Stagnation im Mobilfunksektor schreckten die Anleger ab. Mitte des Jahres haben die Bonner jedoch damit begonnen, T-Systems auf links zu drehen und sich mit ersten Maßnahmen (Personalab- und -umbau) ein jährliches Einsparpotenzial von 600 Millionen Euro erschlossen. In Verbindung mit einem Ausbau Infrastruktur und der schwebenden Fusion zwischen der US-Tochter T-Mobile US mit Sprint, ergibt sich Kurspotenzial für die T-Aktie.
Das große Ganze
Die Telekom-Aktie ist fundamental mit KGV 14 günstig bewertet, wächst organisch und hat sich der Baustellen im Konzern angenommen. Da die charttechnische Sitaution derzeit ebenfalls überzeugt, ist die Aktie ein Kauf.