Der Krypto-Markt liegt am Boden. In einem der größten Crash der letzten zehn Jahre hat der Bitcoin innerhalb eines Jahres rund 80 Prozent an Wert verloren, andere prominente Coins wie Bitcoin Cash oder Ethereum sind noch tiefer gefallen. Für Bitcoin-Cash-Verfechter Roger Ver ist das allerdings kein Grund für Pessimismus.
„Langfristig sind die Zukunftsaussichten strahlender denn je“, jubiliert Ver im Bloomberg-Interview. „Es gibt ein größeres Bewusstsein, es gibt mehr Anwendungsfälle, es passiert viel mehr auf der ganzen Welt. Selbstverständlich bin ich unglaublich bullish für das ganze Kryptocoin-Ökosystem – und Bitcoin Cash im Speziellen.“
Die Frage, ob nach den jüngsten, heftigen Kursverlusten nun der Boden erreicht sei, kann allerdings auch der selbsternannte „Bitcoin-Jesus“ nicht beantworten. „Das macht die Spannung von Kryptowährungen aus: Niemand weiß, ob es auf kurze Sicht nach oben, unten oder seitwärts geht.“
Keine weitere Eskalation
Gefragt nach dem Stand der Dinge bei der heftig umkämpften Abspaltung von Bitcoin SV Mitte November übt sich Ver in Zurückhaltung – erstaunlich, denn eigentlich ist Ver für sein ungezügeltes Temperament berüchtigt. Die neue Mäßigung mag vielleicht auch daher rühren, dass sein Lager inzwischen als Gewinner aus dem Streit hervorgegangen ist.
Das gemeinsame Ziele beider Streitparteien sei die Entwicklung eines Wirtschaftssystems, in dem Kryptowährungen tatsächlich als Zahlungsmittel verwendet werden – und nicht bloß ein Spekulationsobjekt darstellen. „Ich wünsche jeder Kryptowährung viel Erfolg, die als Zahlungsmittel mehr wirtschaftliche Freiheit bietet.“
Es grenzt an Ironie
Während die Hard Fork bei Bitcoin Cash am 15. November und der damit einhergehende „Krypto-Krieg“ maßgeblich zum jüngsten Kursverfall bei Bitcoin & Co beigetragen hatte, können die versöhnlichen Worte den Abwärtstrend nicht umkehren. Stattdessen geht es am Donnerstag für nahezu allen großen Coins weiter deutlich abwärts. Größter Verlierer in den Top 10 nach Market Cap ist dabei ironischerweise Bitcoin Cash, während Bitcoin SV einer der wenigen deutlichen Gewinner ist.
Auch DER AKTIONÄR traut dem Kryptomarkt mittel- und langfristig an eine Rückkehr zur alter Stärke zu. Kurzfristig überwiegen allerdings die negativen Signale – sowohl charttechnisch, als auch fundamental. Auf der Jagd nach günstigen Einstiegskursen sollten Krypto-Investoren daher keinesfalls ins fallende Messer greifen, sondern eine nachhaltige Trendwende abwarten.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin, Bitcoin Cash.
Autor Nikolas Keßler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.