Zum Ende der Handelswoche richtet sich in Deutschland der Anlegerfokus auf den DAX-Konzern Bayer. Am Donnerstag veröffentlicht der Konzern Quartalszahlen, ehe am Freitag die Hauptversammlung stattfindet. Im Vorfeld haben sich bereits namhafte Stimmrechtsberater und Großaktionäre positioniert. Viele wollen Bayer-Chef Werner Baumann nach dem Kursverfall durch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten nicht entlasten.
Das wird erwartet
Zunächst ein Blick auf die Schätzungen für das erste Quartal:
Quelle Bloomberg
Es werden Umsatz- und Gewinnzuwächse erwartet. Möglicherweise kommuniziert Bayer auch die aktuelle Anzahl an Glyphosat-Klagen in den USA. Zuletzt publizierten die Leverkusener im Rahmen der letzten Zahlenvorlage 11.200 Stück. DER AKTIONÄR rechnet mit einem weiteren Anstieg der Klagen. Denn nachdem Bayer die ersten zwei Prozesse verloren hat, könnten sich weitere Kläger angeschlossen haben.
Turbulente Hauptversammlung steht bevor
Nach den Zahlen am Donnerstag richtet sich der Fokus direkt auf die bevorstehende Hauptversammlung von Bayer. Großaktionäre und Stimmrechtsberater wollen den Bayer-Vorstand nicht entlasten. Klar ist: In den letzten Wochen ist der Druck auf das Management massiv gestiegen. CEO Baumann muss dringend das verlorengegangene Vertrauen wiederherstellen und eine Strategie vorlegen, um die durch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten entstandenen Risiken einzudämmen. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung: Für einen Long-Einstieg ist es zu früh. Abwarten!