Die schwachen Absatzzahlen bei Apples iPhone sind vor allem auf schleppende Verkäufe in China zurückzuführen. Nun steuert der Konzern dagegen und bietet eine Möglichkeit an, um den Verkauf des Smartphones im wichtigsten asiatischen Markt wieder anzukurbeln. Apple setzt dabei auf das weltweit größte Finanztechnologieunternehmen.
Apple und Alipay, ein beliebtes chinesisches Mobile-Payment-Netzwerk im Besitz von Jack Ma's Ant Financial Services Group informierten diese Woche die Kunden in China, dass sie sich kostenlos Geld leihen könnten, um Produkte im Apple Online-Shop zu kaufen und die Geräte in monatlichen Raten über 24 Monate zu bezahlen. Der Mindestbetrag, um sich für die zinslose Finanzierung zu qualifizieren, beträgt umgerechnet 595 Dollar. Über die genauen Konditionen für Einzelhändler und auf Apple-Seite herrscht allerdings Stillschweigen.
Apple hat letzten Monat rückläufige iPhone-Verkäufe in China für die erste Senkung der vierteljährlichen Guidance des Unternehmens seit mehr als einem Jahrzehnt verantwortlich gemacht. Apple hat gegenüber chinesischen Konkurrenten, die deutlich günstigere Smartphones verkaufen, an Boden verloren und auch auf eine schwächere Wirtschafts- und Verbraucherstimmung in China hingewiesen. Laut IDC sanken die Smartphone-Lieferungen von Apple in China im Quartalsende gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent.
Die neue Finanzierungsstrategie sollte durchaus reichen, um die Absatzerosion zumindest zu stoppen. Hunderte von Millionen Chinesen haben ihre Bankkonten direkt mit Payment-Netzwerken von Alipay und der Konkurrenz Tencent verbunden und nutzen ihre Telefone für Online- und Offline-Einkäufe. Alipay hat mehr als 700 Millionen aktive Nutzer in China. Ein Viertel der Chinesen unter 30 Jahren nutzen Alipays Service und präferieren obendrein eine monatliche Ratenzahlung von Mobiltelefonen.
Mit dem neuen Angebot trifft Apple – abgesehen von bereits gewährten Rabatten in China – weitere Maßnahmen um gegenzusteuern. Die Wachstumspotenziale der Zukunft liegen ohnehin in anderen Bereichen wie dem Servicegeschäft und möglichen neuen Produkten. Daher ändert sich an der Einschätzung des AKTIONÄR zur Aktie nichts.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.