Apple: Ist das etwa ein Akt der Verzweiflung?

Apple: Ist das etwa ein Akt der Verzweiflung?
Foto: Börsenmedien AG
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20.02.2019 ‧ Markus Horntrich

Apple möchte es Softwareentwicklern erleichtern, Tools, Spiele und andere Anwendungen für die Hauptgeräte iPhone und iPad auf einen Schlag zu entwickeln. Diese Überarbeitung soll die App-Entwicklung fördern und letztendlich den Umsatz steigern. Ein verzweifelter Versuch, dem Umsatzrückgang beim iPhone zu begegnen?

Die Entwickler-Initiative trägt bei Apple den Codenamen "Marzipan". Bis 2021 sollen Entwickler Apps einmalig erstellen können, um sie auf dem iPhone, iPad und Mac ohne Anpassung laufen lassen zu können. Ziel des Ganzen: Apple will damit die Entwicklung neuer Software vorantreiben.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass jede neue App eine weitere Möglichkeit für Apple darstellt, Umsätze zu erzielen. Apple erhält für appbezogenen Käufe und Abonnements einen Umsatzanteil von bis zu 30 Prozent, teilweise sogar noch mehr. Die geplante Initiative ist damit alles andere als eine Alibi-Maßnahme. Es ist hinlänglich bekannt, dass Apple seine Dienstleistungssparte als neues Wachstumsfeld positioniert. In Kürze sollten auch zwei neue Dienste, ein Premium-Abonnement von Apple News und ein Streaming-Dienst für Videoinhalte lanciert werden.

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2018 generierte Apple 15 Prozent oder knapp 40 Milliarden Dollar der Gesamterlöse im Servicegeschäft. Bis 2021 soll sich das Umsatzvolumen auf knapp 70 Milliarden Dollar fast verdoppeln. Die  nun angekündigte Initiative bei der App-Entwicklung ist nur eine von vielen, die für frische Wachstumsimpulse sorgen sollen. Eine Reduzierung der Abhänigkeit vom iPhone ist vorprogrammiert und auch notwendig, denn nach wie vor ist der Löwenanteil der Umsätze auf das Kult-Smartphone zurückzuführen.

Aktie mit Verschnaufpause

Die Bewertung der Apple-Aktie mit einem 2019er-KGV von 14 bis 15 lässt weiterhin Spielraum für Kursgewinne. Spannend dürfte es werden, wie die Analysten neue Serviceangebote in ihre Prognosen für die nächsten Jahre einarbeiten werden. Dank hoher Bruttomargen von 60 Prozent sollte das Ergebnis nachhaltig positiv beeinflusst werden. Charttechnisch betrachtet gönnt sich Apple aktuell eine Verschnaufpause auf hohem Niveau. Mit frischen Impulsen könnte bald ein Anlauf Richtung 180 Dollar folgen. Der Wert bleibt nach AKTIONÄR-Einschätzung weiterhin ein Kauf.

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Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.

 

 

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