MONTABAUR (dpa-AFX) - Der Internetkonzern United Internet will nach angeblichen Behinderungen beim Netzaufbau seiner Tochter 1&1 wieder mehr Geld in die Hand nehmen. Mit angepeilten 320 Millionen Euro fällt das Investitionsvolumen für das laufende Jahr größer aus als 2022 - zuletzt waren 250 Millionen Euro insgesamt für das neue Mobilfunknetz eingeplant. Vor rund einem Jahr hatte Konzernchef Ralph Dommermuth aber noch rund 400 Millionen Euro ins Visier genommen, bevor dann Lieferengpässe und angebliche Absprachen zwischen dem 1&1-Aufbaupartner Vantage Tower und dessen Mutter Vodafone den Ausbau stark verzögerten. 1&1 sollte als neuer vierter Netzbetreiber in Deutschland bis Ende 2022 der Ausbaupflicht von 1000 aktivierten 5G-Stationen nachkommen - doch es wurden nach neuesten Angaben nur fünf.
Auf Jahressicht will United Internet den Umsatz dann auf 6,2 Milliarden Euro steigern, was gegenüber dem 2022-Wert einem Plus von etwa 4,8 Prozent entsprechen würde. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte allerdings infolge der gestiegenen Investitionen auf dem Vorjahresniveau bei etwa 1,27 Milliarden Euro verharren, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte.
Unterdessen blickt die Webhosting-Tochter Ionos mit gemischten Gefühlen auf das laufende Jahr. Zwar dürfte der Umsatz um rund ein Zehntel und das bereinigte operatives Ergebnis (Ebitda) um mindestens zehn Prozent zulegen. 2022 steigerte der Börsenneuling seinen Erlös aber noch um 17,2 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro. Operativ blieb davon aber weniger übrig: Wegen größerer Marketingausgaben zur Steigerung der Markenbekanntheit und gestiegenen Energiekosten ging das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) leicht auf 345,6 Millionen Euro zurück./ngu/he
Quelle: dpa-AFX