BERLIN (dpa-AFX) - Familien haben Lebensmittel in der Corona-Krise einer Studie zufolge zuletzt mehr bei Online-Händlern und Lieferdiensten gekauft. Im August gaben 31 Prozent der Mehrpersonenhaushalte mit Kindern in Deutschland an, Lebensmittel online zu bestellen. Das geht aus einer Analyse hervor, die der Tiefkühllieferant Eismann vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) durchführen ließ. Im September 2019, also lange vor dem Ausbruch des Coronavirus, lag der Anteil noch bei 19 Prozent.
Die repräsentative Untersuchung, bei der 1000 Personen im Juli und August 2020 befragt wurden, zeigte aber auch, dass das Wachstum der Online-Dienste insgesamt eher auf niedrigem Niveau verlief. Zuletzt gaben 15 Prozent aller Befragten an, sich Lebensmittel online zu besorgen. Das waren nur 2 Prozentpunkte mehr als im September 2019. Denn trotz der Krise blieben Kunden zuletzt den stationären Supermärkten treu: 91 Prozent der Befragten kauften dort ein, gefolgt von Discountern (81 Prozent).
Dennoch sehen Lebensmittelhändler und Handelsforscher den Online-Zweig im Aufwind. Sie gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie den Trend zu Online-Lieferungen beschleunigt hat. Demnach seien etwa Sorgen bei Neukunden bezüglich der Frische und der Qualität der gelieferten Produkte geschwunden. Verschiedene Lieferdienste kündigten zuletzt an, ihre Kapazitäten auszubauen./len/DP/zb
Quelle: dpa-AFX