WIEN (dpa-AFX) - Österreich erhält keine Gaslieferungen mehr aus Russland. Die Lieferungen seien am Morgen eingestellt worden, bestätigte die Sprecherin des Energieunternehmens OMV
Das russische Unternehmen Gazprom
Gasspeicher gefüllt
Ein Schiedsgericht hatte OMV diese Woche 230 Millionen Euro Schadenersatz zugesprochen. Das Unternehmen wollte die Summe mit laufenden Gazprom Lieferungen verrechnen, wie es mitteilte. Es hatte sich aber darauf eingestellt, dass Gazprom mit einem Lieferstopp reagieren würde.
Die österreichischen Gasspeicher seien deshalb gut gefüllt worden, sagte Nehammer. "Wir lassen uns nicht erpressen", sagte er. Moskau habe Österreich im Zuge des Ukraine-Krieges wegen EU-Sanktionen gegen Russland unter Druck setzen wollen. Österreich gehörte in der EU neben Ungarn und der Slowakei zu den wenigen Ländern, die noch Gas aus Russland bezogen. Für Österreich waren es insgesamt 80 Prozent der Gasimporte.
Alternative Lieferquellen
Österreich habe andere Lieferanten gefunden, und die Gasspeicher seien zu Beginn des Winters zu rund 90 Prozent voll, hieß es. Allein diese Menge reiche Österreich für rund ein Jahr. Das alternative Gas soll aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien kommen.
In Deutschland sind die Speicher nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zu über 95 Prozent gefüllt./oe/DP/jha
Quelle: dpa-AFX