ELLWANGEN (dpa-AFX) - Im Kampf ums Überleben hat sich der Batteriekonzern Varta
Das Konzept werde das Unternehmen "wesentlich entschulden und mit frischer Liquidität ausstatten", teilte Varta am Samstag in Ellwangen mit. Mit einem Schuldenschnitt und der Verlängerung der verbleibenden Kredite bis Ende 2027 solle die Schuldenlast von 485 Millionen Euro auf etwa 200 Millionen Euro gesenkt werden.
Eine weitere Säule des Sanierungskonzepts sei die vollständige Herabsetzung des Grundkapitals der Varta AG, die zum kompensationslosen Ausscheiden der derzeitigen Aktionäre und zum Erlöschen der Börsennotierung führen wird. Anschließend würden Varta 60 Millionen Euro frisches Eigenkapital - davon 40 Millionen Euro in bar - sowie weitere 60 Millionen Euro über ein vorrangig besichertes Darlehen zur Verfügung gestellt.
Die Kapitalerhöhung soll demnach zunächst von einer der MT InvestCo sowie Porsche gezeichnet werden. Das 60-Millionen-Euro-Darlehen stellten bestehende Finanzgebern zur Verfügung. "Diese partizipieren künftig zudem über eine virtuelle Beteiligung zu 36 Prozent am wirtschaftlichen Eigenkapital der Varta AG, die übrigen 64 Prozent teilen sich mit jeweils 32 Prozent MT InvestCo und Porsche", hieß es. Rechtlich würden indes MT InvestCo und Porsche je die Hälfte ab Varta halten, wobei weder MT InvestCo noch Porsche noch beide gemeinsam die Kontrolle hätten.
Die Porsche AG teilte am Samstag zudem mit, Vartas Autobatterie-Tochtergesellschaft V4Drive Battery mehrheitlich übernehmen zu wollen. Die Varta-Tochter produziert großformatige Lithium-Ionen-Rundzellen, welche im Performance-Hybrid-Antrieb des Porsche 911 Carrera GTS verbaut werden.
"Der im Frühjahr 2024 beschlossene und von Porsche auf den Weg gebrachte Bau einer weiteren Produktionsanlage für Booster-Zellen in Nördlingen wird plangemäß fortgeführt", hieß es weiter vom Autobauer./mis/brd/DP/mis
Quelle: dpa-AFX