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ROUNDUP/Studie: Deutsche Maschinenbauer bei Investitionen in Asien vorsichtiger

ROUNDUP/Studie: Deutsche Maschinenbauer bei Investitionen in Asien vorsichtiger
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15.04.2023 ‧ dpa-Afx

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Deutsche Maschinenbauer geben sich bei Investitionen in für sie neue Märkte mit Blick auf Asien zurückhaltender. Hinweise darauf gibt das aktuelle Maschinenbauer-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland, das der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX exklusiv vorliegt. Demnach konzentrieren sich die Unternehmen, die in neue Märkte expandieren wollen, eher auf Europa und Nordamerika. Asien verliert an Zugkraft. Das könnte laut PwC ein erstes Anzeichen einer Entflechtung insbesondere von China sein.

Innerhalb eines Jahres sei die Bereitschaft solcher Unternehmen in Asien in neue Märkte zu expandieren stark zurückgegangen, hieß es weiter. Im Auftaktquartal des Vorjahres planten noch 72 Prozent dieser Unternehmen in Asien Neuinvestitionen, mittlerweile sind es nur noch 49 Prozent. Mit anderen Worten: Die Investitionsbereitschaft hat in der Region um rund ein Viertel abgenommen. Umgekehrt wird Europa für Neuinvestitionen interessanter: 53 Prozent der Unternehmen wollen hier expandieren - ein Anstieg von 8 Prozentpunkten. In den USA sind es 57 Prozent.

Dabei fällt auf, dass die Zahlen in Europa und Afrika gestiegen sind, mit Blick auf die USA ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, die auf neue Märkte expandieren wollen, leicht zurückgegangen. Den stärksten Rückgang verzeichnet allerdings Asien. Laut der Studie könnte das zum einen an den hohen Ausfallrisiken und der geopolitischen Situation liegen. Zum anderen dürfte es aber auch mit den ambitionierten Konjunkturprogrammen in den USA und der EU zusammenhängen.

"Es kann durchaus sein, dass wir hier die ersten Anzeichen einer Entflechtung vom asiatischen Markt und insbesondere China sehen", kommentiert Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries and Innovations bei PwC Deutschland laut Mitteilung. Man wisse mittlerweile um die Fragilität der globalen Handelswege. Daher seien Unternehmen gut beraten, unabhängig und flexibel zu bleiben.

Seit der Corona-Pandemie und vor dem Hintergrund internationaler Spannungen waren Lieferketten in den vergangenen Jahren immer wieder gestört, Vorprodukte oder Komponenten für die Industrie waren zum Teil nicht verfügbar. Laut der Studie ist die Umstrukturierung der Lieferketten somit auch eins der großen Themen bei den Unternehmen.

Ein weiteres Augenmerk der Branche liegt demnach auf Maßnahmen zur Steigerung von Energieeffizienz und Cybersicherheit. Das sei allerdings ohne mutige Investitionen nicht zu bewerkstelligen, sagte Gushurst. Aber genau da liege der Knackpunkt: Was Investitionen angehe, sei die Branche eher zurückhaltend.

Zudem befinde sich der Investitionsanteil am Gesamtumsatz mit 5,8 Prozent auf dem niedrigsten Wert seit 2018. Hintergrund ist auch der Kostendruck bei den Unternehmen: Viele Firmen erwarten weiter steigende Kosten, das macht laut der Studie auch Preissenkungen eher unwahrscheinlich. Immerhin beabsichtigt über die Hälfte der Befragten, die Verkaufspreise stabil zu halten.

Unsicherheiten bleiben damit zwar, insgesamt blicken viele Unternehmenslenker der Branche aber wieder optimistischer in die Zukunft. Ihre Erwartungen an die Umsatzentwicklung sind gestiegen. Im Durchschnitt gehen die Führungskräfte für 2023 von einem Umsatzwachstum von 1,2 Prozent aus. Ende vergangenen Jahres gingen die Unternehmer noch von einem Umsatzrückgang aus. Damit befindet sich die Umsatzprognose zwar wieder auf dem höchsten Stand seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine, allerdings ist sie noch weit vom Niveau vor Kriegsbeginn entfernt. Damals hatte die Prognose bei 7,2 Prozent gelegen.

Das Maschinenbauer-Barometer ist das Ergebnis eine vierteljährliche Befragung unter Führungskräften der Branche. Zuletzt kamen zudem bereits vom Maschinenbauerverband VDMA positive Signale: Laut einer Umfrage von Ende März habe sich die Stimmung in der Branche angesichts sich entspannender Lieferketten wieder aufgehellt. Zwar melde immer noch mehr als die Hälfte der Unternehmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten. Die Lage habe sich aber Schritt für Schritt verbessert./knd/lew/mis

Quelle: dpa-AFX

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