BASEL (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Novartis
Am Aktienmarkt kamen die Zahlen gut an. Mit dem Plus von zwei Prozent am Mittwochvormittag sind die Novartis-Anteile jetzt auch in diesem Jahr im Plus, hinkt aber immer noch dem Europa-Auswahlindex oder Konkurrenten wie Roche
Noch ist der Konzern aber nicht ganz auf dem Stand, das er vor der Pandemie hatte. "Ich denke, wir sind aktuell auf 80 bis 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus", sagte Finanzchef Harry Kirsch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dabei wiesen verschiedene Therapiebereiche und auch einzelne Regionen große Unterschiede auf. Gerade im Bereich Onkologie sei der Konzern noch etwas deutlicher von der Geschäftsaktivität entfernt, die er vor dem Ausbruch der Pandemie gesehen habe.
Im zweiten Quartal legte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 14 Prozent auf knapp 13 Milliarden Dollar (rund zwölf Mrd Euro) zu, zu konstanten Währungen betrug das Plus neun Prozent. Den Löwenanteil zum Quartalsumsatz steuerte die Pharmasparte bei, die die Verkäufe im zweiten Jahresviertel um 15 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar steigerte. Hierzu trug vor allem ein anhaltend starker Absatz des Herzmittels Entresto, des Schuppenflechtemittels Cosentyx und der Genersatztherapie Zolgensma bei.
Bei der auf Nachahmermedikamente (Generika) spezialisierten Sparte Sandoz stand mit 2,4 Milliarden Dollar ein Umsatzplus von elf Prozent zu Buche. Die Geschäfte dort hätten begonnen, sich zu stabilisieren, hieß es. Einem Umsatzwachstum in Europa stand jedoch ein klarer Rückgang in den USA gegenüber. Dieses Minus auf dem US-Markt sei vor allem auf das Geschäft mit im Einzelhandel verkauften Mitteln zurückzuführen, wobei insbesondere die oral verabreichten Arzneien stockten.
Das operative Ergebnis von Novartis legte im zweiten Quartal um 48 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar zu, unter dem Strich verdiente der Konzern mit 2,9 Milliarden Dollar rund 55 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu trugen neben höheren Umsätzen auch Veräußerungsgewinne bei. 2021 peilt Novartis weiterhin einen Anstieg des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Der bereinigte operative Gewinn soll stärker als der Umsatz und im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen./mne/AWP/tav/zb
Quelle: dpa-AFX