KÖLN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Lanxess
Kurz nach Handelsbeginn am Mittwoch legte die Lanxess-Aktie um knapp drei Prozent auf 36,75 Euro zu und war damit zweitstärkster Titel im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte. Allerdings wird das Papier immer noch rund ein Drittel billiger gehandelt als zum Jahreswechsel. Besonders deutlich war der Kurs nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine eingebrochen. Nach einer zwischenzeitlichen Teilerholung ging es seit Ende März wieder abwärts.
Im abgelaufenen Quartal erzielte Lanxess den Angaben zufolge voraussichtlich einen Umsatz von gut 2,4 Milliarden Euro, rund 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Gewinn legte um fast ein Drittel auf 320 Millionen Euro zu und erreichte damit das obere Ende der vom Vorstand ausgegebenen Zielspanne.
Konzernchef Matthias Zachert sieht den Konzern mit seiner stärkeren Ausrichtung auf die Spezialchemie auf dem richtigen Kurs. "Die Nachfrage nach unseren Produkten der margenstarken Spezialchemie bleibt auch jetzt hoch", sagte der Manager laut Mitteilung. "Dieser Kurs macht uns weniger anfällig für weltweite Nachfrageschwankungen." Angesichts der geopolitischen Unwägbarkeiten bleibe das Management mit Blick auf die weitere Entwicklung des Jahres aber "sehr wachsam".
Für das laufende Jahr hat sich die Lanxess-Führung bisher eine recht deutliche Gewinnsteigerung zum Ziel gesetzt - trotz steigender Kosten für Energie und Rohstoffe. Allerdings wagte Zachert im März noch keine Prognose, wie sich der russische Angriff auf die Ukraine auf das Geschäft des Konzerns auswirkt. Analyst Andrew Stott von der Schweizer Großbank UBS erwartet im Zuge der vollständigen Quartalszahlen Anfang Mai einen konkreteren Jahresausblick.
Im vergangenen Jahr hatte Lanxess den Umsatz auch dank Übernahmen um fast ein Viertel auf 7,56 Milliarden Euro gesteigert. Der bereinigte operative Gewinn legte um rund 17 Prozent auf gut 1 Milliarde Euro zu./stw/mis/jha/
Quelle: dpa-AFX