METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Hugo Boss
Im zweiten Quartal gelang Unternehmen dank einer spürbaren Erholung der weltweiten Geschäfte ein deutlicher Umsatz- und Ergebniszuwachs im Vergleich zum Corona geprägten Vorjahresquartal. Der Umsatz legte zwischen April und Ende Juni mit 629 Millionen Euro um mehr als das Doppelte zu. Damit blieb er nur leicht unter dem Erlös, der im zweiten Quartal des Vorkrisenjahres 2019 erzielt wurde.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag den vorläufigen Zahlen zufolge bei 42 Millionen Euro, wobei negative Einmaleffekte aus der Bestandsbewertung und aus Wertminderungen laut Mitteilung das Ergebnis beeinflusst haben. Im vergangenen Jahr hatte Hugo Boss einen Verlust von 250 Millionen Euro verzeichnen müssen.
Analyst Christian Salis von Hauck & Aufhäuser prognostiziert, dass 2021 der Umsatz wohl nur noch elf Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen werde, was eindeutig eine schnellere Erholung als erwartet widerspiegele. Salis hatte die Hugo-Boss-Aktie Mitte März von "Halten" auf "Kaufen" gesetzt und jüngst zudem das Kursziel von 55 auf 58 Euro erhöht.
Goldman-Sachs-Analystin Louise Singlehurst erhöhte ihre Prognosen für den Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr. Sie rechnet jetzt mit einem Erlös von etwas mehr als 2,5 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von 160 Millionen Euro. Zudem erhöhte sie das Kursziel für die Aktie um acht Euro auf 40,70 Euro. Da die Aktie zuletzt bereits gut gelaufen ist, bestätigte sie ihre Einstufung mit "Neutral". Der Kurs der Hugo-Boss-Aktie zog im frühen Handel um rund fünf Prozent auf 52,40 Euro an und baute damit die Kursgewinne der vergangenen Wochen aus.
Im vergangenen Jahr war der Kurs des Hugo-Boss-Papiers im Zuge der Corona-Krise zeitweise unter die Marke von 20 Euro gefallen, befindet sich jedoch seit der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal 2020 auf Erholungskurs. Zum Gewinn unter dem Strich machte der Konzern zunächst keine Angaben, den detaillierten Zwischenbericht legt das Unternehmen am 4. August vor.
Die positive Entwicklung in diesem Jahr dürfte auch dem neuen Chef Daniel Grieder Rückenwind verleihen. Der bisherige Chef von Tommy Hilfiger steht seit Juni an der Spitze des Hugo-Boss-Konzerns, nachdem Vorgänger Mark Langer das Unternehmen im Sommer vergangenen Jahres verlassen hatte./lew/zb/eas
Quelle: dpa-AFX