BERLIN (dpa-AFX) - Investitionen drücken beim Kochboxenlieferanten Hellofresh
2022 soll der Erlös währungsbereinigt um 20 bis 26 Prozent steigen, teilte der Konzern überraschend am Dienstagabend nach Börsenschluss in Berlin mit. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Aebitda) soll bei 500 bis 580 Millionen Euro liegen. Während Experten beim operativen Ergebnis mit 647 Millionen Euro deutlich mehr auf dem Schirm hatten, rechneten sie mit einem geringeren Umsatzwachstum.
Im laufenden Jahr geht der Vorstand weiter von einem Umsatzwachstum von 57 bis 62 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 3,75 Milliarden Euro aus. Als absoluten Wert haben Experten derzeit einen 2021er-Umsatz von knapp 5,9 Milliarden Euro auf dem Zettel. Davon sollen der Prognose des Unternehmens zufolge zwischen 8,25 und 10,25 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Aebitda) hängen bleiben. Gemessen am mittleren Wert der Spanne und des erwarteten Umsatzes würde das auf rund 550 Millionen Euro hinauslaufen.
Der Vorstand um Konzernchef Dominik Richter betonte, dass Hellofresh weiterhin den Ausbau der Produktionsstätten forcieren wolle. Zudem solle in Technologie- und Datenplattform gestärkt werden. Der Konzern wolle "weiterhin erheblich in langfristiges Wachstum investieren". Dabei will Hellofresh auch in neue Länder expandieren und neue Marken einführen. Am Mittwochnachmittag will der Vorstand im Rahmen einer Investorenveranstaltung ein Update zu seinen Plänen geben.
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel schrieb in einem ersten Kommentar, dass die Schätzung für das Ergebnis je Aktie im kommenden Jahr nun um etwa 20 Prozent sinken dürfte. Bernstein-Research-Experte William Woods bemängelte hingegen den Preis für die Hellofresh-Kochboxen: Fast 60 Prozent jener Menschen, die noch keine Box bestellt haben, hielten die Preise für zu hoch./ngu/zb/stk
Quelle: dpa-AFX