PARIS (dpa-AFX) - Eine starke Nachfrage nach Make-up und Hautpflege-Produkten hat den französischen Kosmetikkonzern L'Oreal
Besonders stark zog das Geschäft in Europa und Lateinamerika an. In China verzeichnete der Konzern nach eigenen Angaben eine starke Erholung der Nachfrage. Für das erste Halbjahr steht bei L'Oreal damit ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 20,6 Milliarden Euro zu Buche. Der operative Gewinn legte in diesem Zeitraum um fast 14 Prozent auf knapp 4,3 Milliarden Euro zu.
Der Überschuss wuchs jedoch nur um vier Prozent auf fast 3,4 Milliarden Euro. Konzernchef Nicolas Hieronimus zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern Umsatz und Gewinn in diesem Jahr weiter steigert. Im zweiten Halbjahr will L'Oreal zudem ein Aktienrückkaufprogramm starten, das bis zu 500 Millionen Euro umfassen soll.
Im ersten Halbjahr legte der Konzern vor allem im Massengeschäft deutlich zu. Der Umsatz in dem Bereich zog in den sechs Monaten bis Ende Juni um 13 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro an, während das Luxussegment mit Marken wie Biotherm, Helena Rubinstein oder Lancome nur um sechs Prozent auf 7,3 Milliarden Euro zulegte. Ein Beleg dafür, dass Kunden in Zeiten stark steigender Preise wieder stärker zu eher günstigeren Produkten wie Garnier, L'Oreal Paris oder Maybelline New York greifen.
In den vergangenen Jahren war das Geschäft mit luxuriösen Pflege- und Schönheitsprodukten stärker gewachsen und hatte dabei auch das Massensegment überholt. 2021 und 2022 war der Luxusbereich der größte Umsatzbringer. Im bisherigen Jahresverlauf ist es wieder andersherum. Neben diesen beiden Bereichen gehören zum Konzern noch die Bereiche Professional Products (Kerastase, LOréal Professionnel Paris) und Dermatological Beauty (La Roche-Posay, Vichy).
In Reaktion auf die am Vorabend verkündeten Zahlen zog die L'Oreal-Aktie am Freitag um knapp zwei Prozent auf 419,70 Euro an. Damit gehörte das Papier zum Wochenausklang zu den größten Gewinnern im EuroStoxx 50
In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Börsenwert L'Oreals auf zuletzt rund 225 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Das Unternehmen ist damit nach dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH
Größte Nutznießerin des Kursanstiegs in den vergangenen Jahren ist die Firmenerbin Francoise Bettencourt Meyers. Sie hält knapp 35 Prozent der Anteile und ist einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge mit einem Vermögen von umgerechnet rund 90 Milliarden Dollar die reichste Frau der Welt. Rund ein Fünftel der L'Oreal-Aktien hält der schweizerische Lebensmittelkonzern Nestle
Quelle: dpa-AFX