PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank BNP Paribas
Im vierten Quartal brach der Gewinn um die Hälfte auf knapp 1,1 Milliarden Euro ein. Das deutlich schwächere Ergebnis geht unter anderem auf Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und eine höhere Risikovorsorge zurück. Letztere war von Oktober bis Ende Dezember mit 972 Millionen Euro fast 40 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.
Trotz des Gewinneinbruchs im Schlussquartal hat die Bank im Gesamtjahr mit fast 11 Milliarden Euro gut 11 Prozent mehr verdient als im Vorjahr, wie die im EuroStoxx 50
BNP Paribas geht zudem nicht mehr davon aus, dass das angepeilte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 12 Prozent zur Mitte des Jahrzehnts erreicht werden kann. Stattdessen ist von 11,5 bis 12 Prozent die Rede. Das ursprüngliche 12-Prozent-Ziel werde erst 2026 anvisiert. RBC-Analystin Anke Reingen bezeichnete das in einer ersten Reaktion als enttäuschend, wobei der Marktkonsens leicht unter der angepassten Prognose liege.
Die Aktien der Pariser Bank brachen um fast neun Prozent auf 57,04 Euro ein. Mit der niederländischen Großbank ING
Beim Umsatz konnte BNP Paribas im abgelaufenen Jahr um ein Prozent auf knapp 46 Milliarden Euro zulegen. Im Schlussquartal stagnierten die Erlöse und lagen ebenfalls unter den Erwartungen der Analysten. Und auch die höheren Rückstellungen außen vor gelassen, schnitt die BNP 2023 deutlich schlechter ab: Der operative Gewinn brach im vierten Quartal um rund 45 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro ein. Im Gesamtjahr stand ein Minus von fast 11 Prozent auf gut 11 Milliarden Euro zu Buche.
Für 2023 will die Bank eine um 18 Prozent höhere Dividende von 4,60 Euro je Aktie auszahlen. JPMorgan-Analystin Delphine Lee schrieb von weiterhin aktionärsfreundlichen Ausschüttungen trotz der enttäuschenden Ertragsentwicklung./niw/zb/lew/stk
Quelle: dpa-AFX