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ROUNDUP: Airlines erwarten 2023 wieder Gewinn - Weniger Verlust in diesem Jahr

ROUNDUP: Airlines erwarten 2023 wieder Gewinn - Weniger Verlust in diesem Jahr
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20.06.2022 ‧ dpa-Afx

DOHA (dpa-AFX) - Nach zwei herben Verlustjahren durch die Corona-Pandemie sieht die Luftfahrtbranche Grund für Zuversicht. Für 2023 sollten branchenweit wieder schwarze Zahlen am Horizont sein, sagte der Generaldirektor des Weltluftfahrtverbands IATA, Willie Walsh, bei der Generalversammlung am Montag in Doha. Den Fluggesellschaften in Nordamerika dürfte nach seiner Schätzung schon 2022 ein Milliardengewinn gelingen, während die Branche in Europa noch rote Zahlen schreibt. Dabei macht der Anstieg der Kerosinpreise infolge des russischen Angriffs den Unternehmen zu schaffen. Allerdings können sie bei ihren Kunden auch höhere Ticketpreise durchsetzen.

Für das laufende Jahr rechnet die IATA jetzt mit einem weltweiten Branchenverlust von 9,7 Milliarden US-Dollar (9,2 Milliarden Euro). Das sind knapp zwei Milliarden weniger als im Oktober vorhergesagt und rund 77 Prozent weniger als im zweiten Corona-Jahr 2021. Die Fluggesellschaften in Nordamerika dürften sogar einen Gewinn von 8,8 Milliarden Dollar einfliegen. In den übrigen Teilen der Welt steuert die Branche dem Verband zufolge aber erneut auf rote Zahlen zu.

So dürften die Fluggesellschaften in Europa ihren Verlust im Jahresvergleich um rund zwei Drittel auf 3,9 Milliarden Dollar eindämmen. Bei den Airlines aus der Region Asien-Pazifik erwartet die IATA eine Verringerung des Verlusts auf 8,9 Milliarden Dollar.

Vor allem in China bremsen die anhaltenden pandemiebedingten Reisebeschränkungen und örtlichen Lockdowns die Erholung der Nachfrage. Und wegen Flugverboten über Russland verlängern und verteuern sich für westliche Airlines die Flüge zwischen Europa und Asien. Bei ihren Prognosen geht die IATA davon aus, dass sich die Folgen des Kriegs in der Ukraine und der verhängten Sanktionen nicht gravierend verschlimmern.

Die Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie haben den Fluggesellschaften weltweit Verluste in historischer Höhe eingebrockt. Der IATA zufolge belief sich der Fehlbetrag der Branche im Jahr 2020 auf 137,7 Milliarden Dollar. Im zweiten Corona-Jahr 2021 ging das Minus auf 42,1 Milliarden Dollar zurück. Zusammen mit dem erwarteten Verlust im laufenden Jahr dürfte sich der aufgelaufene Fehlbetrag damit auf knapp 190 Milliarden Dollar summieren.

Angesichts der absehbaren Eindämmung der Verluste und der Aussicht auf schwarze Zahlen im kommenden Jahr sprach IATA-Chef Walsh von einer "Zeit für Optimismus". Im laufenden Jahr rechnet der Verband weltweit mit knapp 3,8 Milliarden Fluggästen - 73 Prozent mehr als im Vorjahr und noch rund 17 Prozent weniger als vor der Pandemie im Jahr 2019.

Der Umsatz im Passagiergeschäft soll sich im Vergleich zu 2021 auf 498 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln - auch dank höherer Ticketpreise. So dürften die Durchschnittserlöse um 5,6 Prozent steigen, hieß es. Das Luftfrachtgeschäft werde seinen Rekorderlös aus dem vergangenen Jahr aber voraussichtlich nicht ganz erreichen. Insgesamt erwartet die IATA für die Branche einen Umsatz von 782 Milliarden Dollar, knapp 55 Prozent mehr als 2021 und gut 93 Prozent des Vorkrisen-Niveaus.

Den Mehreinnahmen stehen allerdings deutlich gestiegene Treibstoffkosten gegenüber. Der Krieg in der Ukraine und die internationalen Sanktionen gegen Russland haben die Preise für Rohöl in die Höhe getrieben. Zudem sei die Differenz zwischen Kerosin- und Ölpreis deutlich höher als üblich, schreibt die IATA. Im laufenden Jahr dürften die Treibstoffkosten in der Branche rund 192 Milliarden Dollar erreichen - und knapp ein Viertel der gesamten Kosten der Unternehmen ausmachen.

Unterdessen muss die Luftfahrt in vielen Ländern um neue Mitarbeiter ringen, nachdem reihenweise Beschäftigte die Branche während der Pandemie verlassen haben. Gerade in Ländern mit einer geringen Arbeitslosenquote dürfte dies zu steigenden Löhnen führen, schreibt der Verband. So dürfte die Zahl der Beschäftigten in diesem Jahr um 4,3 Prozent steigen, die Personalkosten aber um 7,9 Prozent./stw/ngu/men

Quelle: dpa-AFX

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