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ROUNDUP 2: Weltgrößte Kreditkartenanbieter stellen Betrieb in Russland ein

ROUNDUP 2: Weltgrößte Kreditkartenanbieter stellen Betrieb in Russland ein
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06.03.2022 ‧ dpa-Afx

WASHINGTON (dpa-AFX) - Visa , Mastercard und American Express haben wegen der russischen Invasion in die Ukraine ihre Geschäfte mit Russland ausgesetzt. Das kündigten die drei US-Konzerne am Wochenende an. Für die Kunden der drei weltgrößten Kreditkartenanbieter bedeutet das: Sie können mit von russischen Banken ausgestellten Visa-, Mastercard- oder American-Express-Kreditkarten nur noch in Russland bezahlen. Karten, die bei nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr in Russland.

Visa und Mastercard teilten den Schritt am Samstag mit. Am Sonntag zog mit American Express der drittgrößte Kreditkartenanbieter der Welt nach. "Angesichts des anhaltenden, ungerechtfertigten Angriffs Russlands auf das ukrainische Volk stellt American Express alle Aktivitäten in Russland ein", teilte das Unternehmen in New York mit. Die Maßnahme gelte auch für Belarus.

Russlands größte Bank - die noch nicht mit Sanktionen belegte Sberbank - sicherte am Sonntagmorgen zu, dass russische Kunden von Visa und Mastercard innerhalb des Landes auch nach der Abschaltung mit ihren Karten in Geschäften, im Onlinehandel oder bei Überweisungen bezahlen und Geld abheben können. Die Bankgeschäfte könnten unabhängig von den internationalen Systemen erledigt werden, hieß es. Wer aber im Ausland lebe, solle jetzt noch rasch Geld mit den Karten abheben oder größere Ausgaben bezahlen, bevor die Systeme nicht mehr funktionierten, teilte die Bank am Sonntag mit. Obwohl sich der Aufruf nur an im Ausland lebende Menschen mit russischen Visa- und Mastercard-Karten richtete, bildeten sich am Sonntagvormittag in Moskau lange Schlangen an Geldautomaten.

Die mit dem Logo Mir versehenen Geldkarten sollen nach Angaben der Sberbank auch noch weiter in der Türkei, in Zypern und in einigen anderen Ländern funktionieren, hieß es. Mir ist ein Zahlungssystem der russischen Zentralbank.

Visa kündigte an, mit Kunden und Partnern in Russland zusammenzuarbeiten, "um alle Visa-Transaktionen in den kommenden Tagen einzustellen". Danach würden in Russland ausgestellte Karten nicht mehr im Ausland funktionieren. Kreditkarten, die von Finanzinstituten außerhalb des Landes ausgestellt wurden, könnten in Russland nicht mehr eingesetzt werden. Mastercard kündigte identische Schritte an. American Express zog kurz darauf nach.

Visa-Chef Al Kelly sagte laut der Mitteilung, man bedauere die Auswirkungen, die die Maßnahme auf Mitarbeiter sowie Kunden, Partner, Händler und Karteninhaber in Russland haben werde. "Dieser Krieg und die anhaltende Bedrohung des Friedens und der Stabilität erfordern, dass wir darauf im Einklang mit unseren Werten antworten."

Mastercard teilte mit, man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Mastercard ist seit mehr als 25 Jahren in Russland tätig." Den fast 200 Mitarbeitern werde der Lohn weitergezahlt. Wenn es "angemessen und rechtlich zulässig" sei, wolle man den Betrieb wieder aufnehmen. American Express teilte mit, man werde Mitarbeiter und Kunden in Russland und Belarus nach Möglichkeit weiter unterstützen.

Visa, Mastercard und American Express hatten bereits zuvor keine Transaktionen mehr für russische Banken abgewickelt, die von internationalen Sanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine betroffen sind. Das "Wall Street Journal" berichtete kürzlich, im Jahr 2020 seien von den in Russland ausgegebenen Debit- und Kreditkarten rund 74 Prozent der Zahlungsvorgänge im Land auf Visa- und Mastercard-Karten entfallen.

Auch von der russischen Zentralbank hieß es in einer Mitteilung am Samstag, alle von russischen Banken ausgestellten Visa- und Mastercard-Karten funktionierten in Russland bis zu ihrem Ablaufdatum weiter. Ihre Verwendung werde im nationalen Zahlungskartensystem verarbeitet, die Sanktionen beträfen diese nicht. Inhaber derartiger Karten könnten weiter an Bankautomaten Geld im Land abheben und damit in Russland bezahlen. Grenzüberschreitende Transaktionen seien nicht möglich, etwa Einkäufe in ausländischen Online-Shops oder die Verwendung der Karten im Ausland.

Wegen der westlichen Sanktionen gegen mehrere russische Banken ist es schon seit Tagen nicht mehr möglich, an Automaten dieser Institute mit ausländischen Kreditkarten Rubel abzuheben. An den Automaten, die noch funktionieren, hatten sich auch vor der Ankündigung der Kreditkarteninstitute teils bereits lange Warteschlangen gebildet. Auch an Bankschaltern warteten viele Menschen, um sich mit Bargeld einzudecken - oder ihre Konten aufzulösen.

Russlands Zentralbank teilte immer wieder mit, die Lage sei unter Kontrolle, Automaten würden weiter mit Geld aufgefüllt, die Einlagen auf den Konten seien gesichert. Der Rubel hat massiv an Wert gegenüber anderen Währungen eingebüßt./cy/mau/juc/DP/nas

Quelle: dpa-AFX

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