(neu: Kurs aktualisiert)
KÖLN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Lanxess
Wie der MDax-Konzern
Die Unternehmensführung um Konzernchef Matthias Zachert rechnet mittlerweile für das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) mit 500 bis 550 Millionen Euro - zuvor waren noch 600 bis 650 Millionen angepeilt. Gründe für die jüngste Zielsenkung waren auch ein überraschend schwacher Start ins Schlussquartal infolge eines beginnenden Lagerabbaus bei Kunden der Agrarindustrie. Belastend hinzu kommt eine durch Lieferanten bedingte Produktionseinschränkung im Geschäftsbereich Flavors & Fragrances am Standort Botlek (Niederlande). Überdies schlug die Konzernleitung eine Kürzung der Dividende von 1,05 Euro auf 10 Cent je Aktie vor. Das soll dem Abbau der hohen Schulden dienen.
Die zuletzt sehr schwachen Aktien erholten sich zur Wochenmitte. Mit einem Plus von mehr als sechs Prozent auf 23,58 Euro machten sie sogar die Verluste infolge der Prognosesenkung vom Wochenstart mehr als wett.
Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan lobte in einem Kommentar zu den vollständigen Quartalszahlen den freien Finanzmittelzuflusses, dieser sei trotz der überraschend schwachen Gewinnentwicklung hoch ausgefallen. Nach Konzernangaben verbesserte sich der Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von minus 60 Millionen auf plus 322 Millionen Euro. Lanxess habe beim Abbau des Betriebskapital (Working Capital) mehr Fortschritte gemacht als von ihm gedacht, so der Analyst. Unternehmen können dies etwa durch einen Abbau von Lagerbeständen erreichen.
Im laufenden Jahr sind die Lanxess-Papiere mit einem Verlust von fast 38 Prozent aber weiterhin einer der größten Verlierer im Index der mittelgroßen Werte./mis/tav/jha
Quelle: dpa-AFX