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Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG
11.11.2024 / 13:37 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG
Unternehmen: Schweizer Electronic AG
ISIN: DE0005156236
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten (zuvor: Kaufen)
seit: 11.11.2024
Kursziel: 4,00 EUR (zuvor: 8,00 EUR)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck, CESGA
Schweizer im Umbruch
Schweizer Electronic hat vergangene Woche den Q3-Bericht vorgelegt und die
Jahresziele angepasst. In Anbetracht der verhaltenen Auftragslage nach 9M
sowie der zuletzt noch verschlechterten Marktdaten im europäischen
Automobilsektor haben wir unser Modell im Zuge eines Analystenwechsels
umfassend überarbeitet.
[Tabelle]
Top Line in Q3 noch robust, Guidance impliziert aber Rückgang in Q4: Bereits
im H1-Bericht teilte Schweizer mit: 'Für das zweite Halbjahr 2024 ergeben
sich Auslastungsrisiken in unserer Produktion einerseits durch die
rückläufigen Exportaktivitäten vor allem in Deutschland und in den übrigen
europäischen Ländern und andererseits aus der verhaltenen Nachfrage der
Automobilendkunden bis Jahresende.' Letzteres belegten zuletzt die
PKW-Zulassungszahlen von ACEA für die EU, die nach einer Stagnation im Juli
(+0,2% yoy) im August um 18,3% yoy einbrachen (in Deutschland sogar -27,8%
yoy) und sich auch im September schwach zeigten (EU: -6,1% yoy; DE: -7,0%
yoy). Zwar legten die Erlöse Schweizers in Q3/24 entgegen unserer
Erwartungen um 7,3% yoy auf 35,9 Mio. EUR zu (9M: +7,8% yoy auf 110,1 Mio.
EUR), doch geht das Management für Q4 von weiteren Projektverschiebungen und
Stornierungen aus. So impliziert die vorab auf das untere Ende
konkretisierte FY-Guidance von 140-150 Mio. EUR für das Schlussquartal einen
Umsatzrückgang von ca. 15-20% yoy. Dies dürfte vor allem einem starken
Rückgang in der Eigenproduktion geschuldet sein (9M: -8,4% yoy), während
sich das Handelsgeschäft, beflügelt durch die gestartete Serienproduktion
der Embedding-Technologie, zuletzt dynamisch positiv entwickelte (9M: +38,8%
yoy). Der Auftragseingang sank in Q3 dennoch um 15,9% yoy auf 42,8 Mio. EUR,
was jedoch einer wieder soliden Book-to-Bill-Ratio von 1,2x (9M: 0,6x)
entspricht. Per 30.09. verfügte Schweizer über einen Auftragsbestand i.H.v.
221,0 Mio. EUR (Vj.: 254,4 Mio. EUR), wovon 32,7 Mio. EUR bis Jahresende zur
Auslieferung anstehen.
EBITDA-Guidance zurückgenommen: Aufgrund der Auslastungsrisiken für das Werk
in Schramberg initiierte das Management ein Restrukturierungsprogramm und
passte die EBITDA-Guidance erneut nach unten an. Für 2024 wird nun ein
EBITDA von 0 bis 2 Mio. EUR avisiert (zuvor: 2 bis 5 Mio. EUR; 9M: -1,0 Mio.
EUR). Als Kosteneinsparungseffekt wurde noch für das laufende Jahr ein
Betrag von 2 bis 3 Mio. EUR in Aussicht gestellt (zuvor: 4-6 Mio. EUR). Das
Konzernergebnis 2024 dürfte nichtsdestotrotz deutlich negativ ausfallen (9M:
-9,9 Mio. EUR), sodass der Vorstand nun zum Jahresende mit einer
Eigenkapitalquote zwischen 15 und 20% rechnet (zuvor: 20-25%).
Handelsgeschäft birgt Wachstumschancen: Schweizers strategische
Positionierung als Fab-Light-Anbieter wird durch die notwendigen
Kapazitätsanpassungen bei der Eigenproduktion ungewollt verstärkt. Die
Entwicklungen nach 9M deuten u.E. jedoch auch an, dass das Handelsgeschäft
ein Schlüssel zum Erfolg für den traditionsreichen Leiterplattenhersteller
sein könnte. So legten die Auftragseingänge hier laut Schweizer gegen den
Konzerntrend prozentual zweistellig zu.
Zwar operiert die frühere Tochtergesellschaft Schweizer Electronic (Jiangsu)
Co., Ltd. (SEC) in China (Anteil Schweizer: 20%) noch unterhalb der
Profitabilitätsschwelle, was in 9M zu einem negativen Beteiligungsergebnis
i.H.v. 2,9 Mio. EUR führte, doch erscheint uns ein Überschreiten des Break
Even im Jahresverlauf 2025 nicht unrealistisch.
Da sich im Handelsgeschäft für Schweizer jedoch auch perspektivisch
naturgemäß nur limitierte Margen im unteren bis mittleren einstelligen
Prozentbereich erzielen lassen dürften und ein wachsender Anteil der
Handelsumsätze (9M/24: 44,3%) zulasten des Margenpotenzials des Konzerns
geht, stellen wir uns nun auch hinsichtlich des in den kommenden Jahren
prognostizierten Margensteigerungspotenzials etwas konservativer auf. Nicht
zuletzt haben wir im Rahmen eines Analystenwechsels den Risikoparameter
(Beta) unseres Modells auf 1,5 angehoben (zuvor: 1,3), woraus sich ein
erhöhter WACC i.H.v. 8,9% ergibt (zuvor: 8,0%).
Fazit: Schweizer befindet sich auch nach dem mehrheitlichen Verkauf des
Werks in China und dem Schwenk zu einer Fab-Light-Strategie noch immer im
Umbruch, was durch die aktuell angespannte Marktphase vor allem im
europäischen Automobilsektor und die schwache Industriekonjunktur noch
erschwert wird und u.E. kurzfristig weniger Wachstum ermöglicht als von uns
zuletzt erwartet. Zudem ist die Bilanzstruktur auch nach Entkonsolidierung
der SEC noch verbesserungsfähig (EK-Quote per 30.09.: 16,5%). Infolge einer
umfassenden Überarbeitung unseres Bewertungsmodells stufen wir die Aktie mit
einem neuen Kursziel von 4,00 EUR (zuvor: 8,00 EUR) auf 'Halten' ab.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/31259.pdf
Kontakt für Rückfragen:
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag
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Quelle: dpa-AFX