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29.10.2020 ‧ dpa-Afx

Original-Research: Media and Games Invest plc (von GBC AG):

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Media and Games Invest

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Original-Research: Media and Games Invest plc - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu Media and Games Invest plc

Unternehmen: Media and Games Invest plc
ISIN: MT0000580101

Anlass der Studie: Managementinterview
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker

Media and Games Invest (MGI) ist ein schnell und profitabel wachsendes
Unternehmen in den Bereichen digitale Medien und Games. Dabei kombiniert
das Unternehmen organisches Wachstum mit wertschöpfenden Übernahmen. Die
MGI-Gruppe hat in den vergangenen sechs Jahren über 30 Unternehmen und
Assets erfolgreich übernommen.

MGI hat vor wenigen Wochen den erfolgreichen Abschluss einer umfangreichen
Privatplatzierung (Bruttovolumen: ca. 29,0 Mio. EUR) im Rahmen eines Dual-
Listings an der Stockholmer Börse Nasdaq Nordic (Spezialsegment Nasdaq
First North Premier Growth Market) bekannt gegeben. Vor diesem Hintergrund
haben wir die Chance genutzt, um mit dem CFO Paul Echt ein Interview über
diesen strategischen Schritt zu führen.

GBC AG: Herr Echt, was waren die Beweggründe für ein Duallisting an der
Stockholmer Börse Nasdaq Nordic und welche Effekte erwarten Sie in Bezug
auf den Handel (Liquidität) und die Sichtbarkeit ihrer Aktie? Lassen sich
bereits jetzt schon erste positive Effekte erkennen?

Herr Echt: Das lässt sich mit einem klaren Ja beantworten. Wenn wir die
erste Handelswoche nach dem Listing ausblenden, auf Grund außergewöhnlich
hoher, transaktionsbedingter Volumina von bis zu 5 Millionen Euro am Tag,
und uns nur die Umsätze seit Beginn der zweiten Handelswoche angucken,
sehen wir, dass das Volumen bei durchschnittlich rund 1,0 Millionen Euro
täglich liegt, während das Handelsvolumen im gesamten September (vor dem
Dual Listing) noch bei durchschnittlich rund 163.000 Euro lag. Das liegt
daran, dass sich an der Nasdaq Stockholm in den vergangenen Jahren ein
starkes Gaming Cluster entwickelt hat. Dazu zählen erfolgreiche Firmen wie
Embracer, Stillfront oder Paradox, deren Aktienkurse in den vergangen drei
Jahren zwischen 230% und 1.117% gestiegen sind. Gaming gehört dort zu den
heißesten Themen am Kapitalmarkt und viele Investoren sind mit den
Geschäftsmodellen und den starken Wachstumsprognosen des Marktes sehr
vertraut. Das trifft auf die institutionellen Investoren zu genauso wie auf
die Privatanleger und entsprechend stark war auch unsere Kapitalerhöhung
fast dreifach überzeichnet. Aber auch international, wie beispielsweise in
UK oder den USA, steigt die Wahrnehmung der MGI durch das Listing an der
Nasdaq Nordic deutlich an. Das liegt daran, dass viele Investoren die
Nasdaq Nordic als internationalen Marktplatz für erfolgreiche Gaming Firmen
erkannt haben.

GBC AG: Im Rahmen der Privatplatzierung konnten rund 29 Mio. EUR an
Investorengeldern eingeworben werden. Laut Medienberichten sollen sich an
der Kapitalmaßnahme auch erstmals sehr namhafte Investoren aus dem Gaming-
Sektor beteiligt haben. Sind künftig weitere eigenkapitalbasierte
Kapitalmaßnahmen möglich, um das hohe 'Wachstumstempo' des Unternehmens
nochmals zu steigern?

Herr Echt: Durch das parallel umgesetzte Dual Listing am Nasdaq konnten wir
einige 'Tier-1 and long only'-Investoren für uns gewinnen, da das Thema
Gaming, wie schon erwähnt, auf dem schwedischen aber auch dem
internationalen Kapitalmarkt sehr bekannt und beliebt ist. Zu den Zeichnern
zählen aber auch Investoren, die schon seit der Kapitalerhöhung von 2019 an
Bord sind, ihre Holdings jetzt aber nochmal deutlich ausgebaut haben, was
wir als sehr hohen Vertrauensbeweis empfinden. Aktuell sind keine weiteren
Eigenkapitalmaßnahmen geplant. Generell werden wir diese Option für die
Zukunft aber nicht ausschließen, sofern es sinnvoll ist und unterm Strich
zu einem Mehrwert für die Aktionäre führt.

GBC AG: Ihr Konzern verfolgt allgemein eine wachstumsorientierte
Unternehmensstrategie. Bitte erläutern Sie uns kurz Ihren aktuellen
strategischen Fokus und welche Rolle die zuletzt durchgeführte
Kapitalmaßnahme im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie spielt?

Herr Echt: Wir sind ein Wachstumsunternehmen und investieren entsprechend
stark, um möglichst schnell möglichst groß zu werden - ohne dabei die
Profitabilität aus den Augen zu verlieren - und setzen daher neben
organischem Wachstum auch auf Wachstum durch M&A. In den ersten Jahren
zwischen 2014 und 2017 haben wir fast ausschließlich auf anorganisches
Wachstum gesetzt. Gerade auf dem sehr dynamischen und umkämpften Gaming-
Markt ist es wichtig, eine kritische Größe zu erreichen, um von
Skaleneffekten zu profitieren. Multiplayer-Spiele leben wie der Name schon
sagt davon, dass sie von mehreren zehntausend Spielern gleichzeitig
gespielt werden. Das erhöht den Spielspaß, lockt weitere Spieler an und
verlängert auch die Lebensdauer jedes einzelnen Spielers. Zusätzlich kann
man auch neue Spiele erfolgreicher veröffentlichen, wenn man dies auf einer
Plattform macht, auf der monatlich über fünf Millionen Spieler aktiv sind.
Wie schon erwähnt ist uns dabei wichtig, dass die Profitabilität nicht
verloren geht und wir am Ende unter dem Strich auch ein positives Ergebnis
zeigen. Dieser Spagat ist uns in den vergangenen Jahren sehr gut gelungen,
in dem wir Firmen und Assets akquirieren die über funktionierende Spiele
und Spieler-Communities verfügen und nach erfolgreicher Integration in
unsere Plattform durch Synergieeffekte deutlich profitabler weiterbetrieben
werden können. In gleicher Weise werden wir auch einen großen Teil der
Erlöse aus der jetzigen Kapitalerhöhung verwenden und somit weitere
substanzielle Werte für die Aktionäre schaffen.

GBC AG: Im August hat MGI überzeugende Halbjahreszahlen für die ersten
sechs Monate des Geschäftsjahr 2020 verkünden können und zugleich seine
bisherige Unternehmensguidance angehoben. Im Rahmen des bisherigen
Geschäftsverlaufs konnte das Unternehmen sogar von der Corona-Krise
profitieren, vor allem dank des starken Traditionsgeschäfts (Online-Games).
Wird der Konzern mit seinem starken Fokus auf Gaming und seinem ergänzenden
Geschäftsbereich Medien auch zu den langfristigen Profiteuren der Corona-
Problematik gehören?

Herr Echt: Auch hierzu wieder ein klares Ja. Die Eindämmungsmaßnahmen im
Frühjahr haben zu einem deutlichen Anstieg neuer Spieler von bis zu 75%
innerhalb unserer Spiele geführt. Es gab viele die uns gefragt haben, ob es
sich dabei nur um einen einmal Effekt handelt, der nicht langfristig wirkt.
Erste Zahlen deuten aber auf einen langfristigen Effekt hin, denn ein
großer Teil dieser Spieler ist noch heute aktiv. Das liegt daran, dass der
Kern unseres Spieleportfolios aus Multiplayer-Spielen besteht. Diese Spiele
sind meist kostenlos und werden wie schon gesagt von vielen tausenden
Spielern gleichzeitig gespielt. Im Spiel tun sich die Spieler dann zusammen
und gründen Gilden oder Clans und nehmen an Wettkämpfen teil, durch die sie
die Fähigkeiten ihres Charakters verbessern, und können diesen auch durch
den Kauf von sogenannten In-Game Items individualisieren. Die Spiele sind
somit in gewisser Weise auch eine soziale Plattform und verfügen über eine
sehr hohe Kundenbindung. Einige unserer Spiele sind über 10 Jahre alt und
erzielen mehr als 50% ihrer Umsätze mit Spielern, die schon länger als 5
Jahre in dem Spiel sind. Wenn ein Nutzer sich dazu entscheidet, eines
unserer Spiele zu spielen, ist die Wahrscheinlichkeit also auch
entsprechend hoch, dass er dies über einen sehr langen Zeitraum tut.

GBC AG: Was können die Anleger und Investoren im laufenden Geschäftsjahr
von der MGI-Gruppe erwarten (Ausblick)?

Herr Echt: Das dritte Quartal ist, trotz der heißen Sommermonate, gut
gelaufen und auch im vierten Quartal haben wir einen guten Start hingelegt.
Möglichen Verschärfungen der Eindämmungsmaßnahmen sehen wir aus
wirtschaftlicher Perspektive entspannt entgegen, da die Gamingbranche im
allgemeinen sehr krisenresistent ist, sowohl im Falle von Corona als auch
im Falle von wirtschaftlichen Schwächephasen. Im Mediensegment haben wir
aus den Erfahrungen im Frühjahr gelernt. Hier hat sich gezeigt, dass die
Kunden aus dem Offlinebereich in Folge von Corona ihre Budgets stark
reduziert haben, während die Kunden aus dem Onlinebereich ihre Budgets
hochgefahren haben. Auf Grund unseres stark auf den Onlinebereich
ausgerichteten Kundenstamms sind wir, im Vergleich zu vielen Wettbewerbern,
schon im Frühjahr sehr gut durch die Krise gekommen und konnten
weiterwachsen. Diesen Aspekt haben wir uns in den vergangenen Monaten zu
Nutze gemacht und unseren Kundenstamm noch stärker auf den Onlinebereich
ausgerichtet und konnten vor allem einige große Kunden und Partner wie
bspw. Zynga aus der Gamingbranche für uns gewinnen.

GBC AG: GBC: Wo sehen Sie den MGI-Konzern in den kommenden drei bis fünf
Jahren, insbesondere im Hinblick auf Geschäftsvolumen, bedeutende
Geschäftsbereiche und Geschäftsregionen?

Herr Echt: Wir wollen in diesem Zeitraum weiterhin mit jährlich 25%-30% im
Umsatz wachsen und eine EBITDA-Marge von 25-30% erzielen. Dafür werden wir
zukünftig verstärkt auf die Erhöhung des Anteils unseres organischen
Wachstums setzen. Konkret heißt das, wir werden mehr Spiele pro Jahr
launchen, verstärkt Sublizenzen eigener Spiele-IPs an Partner außerhalb
unserer Kernmärkte, wie beispielsweise Asien vergeben und unser Mobile-
Gaming-Geschäft weiter ausbauen. Gerade der letzte Punkt birgt großes
Potenzial, da wir durch den Aufbau des Mediensegments über einen klaren
Wettbewerbsvorteil in User-Akquisition verfügen. Klar ist aber, dass wir
neben dem Fokus auf organisches Wachstum auch weiter über M&A wachsen
wollen.

GBC: Herr Echt, vielen Dank für das Gespräch.

FAZIT GBC: Insgesamt sehen wir MGI gut positioniert, um den dynamischen
Wachstumskurs in beiden Wachstumsfeldern Gaming und Medien auch künftig
weiter erfolgreich fortzusetzen. Auch die neu gewonnenen prominenten
Investoren aus dem Gaming-Sektor untermauern unsere positive Einschätzung
zur Gesellschaft und zu den Geschäftsperspektiven. Die von dem Unternehmen
im Rahmen des Dual Listings eingeworbenen finanziellen Mittel bilden ein
gutes Fundament für weiteres Wachstum und eröffnen zusätzlich die Chance
das Wachstumstempo durch gezielte M&As nochmals wesentlich zu erhöhen.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/21774.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung des Interviews: 29.10.2020(10:09 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe des Interviews: 29.10.2020(11:00 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Quelle: dpa-AFX

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