MÜNCHEN/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Münchener Elektro-Flugtaxi-Hersteller Lilium wird voraussichtlich ab diesem Mittwoch (15. September) an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert sein. Dazu fusioniert das Unternehmen, wie im März angekündigt, mit der bereits börsennotierten Zweckgesellschaft Qell
Im Zuge der Transaktion flossen dem Unternehmen den Angaben zufolge etwa 584 Millionen Dollar zu. Allerdings gaben fast zwei Drittel der Qell-Aktionäre ihre Anteile zurück, statt auf den künftigen Erfolg von Lilium zu setzen. Lilium-Mitgründer und Vorstandschef Daniel Wiegand zeigte sich jedoch begeistert. Die Entscheidung bringe Lilium dem für das Jahr 2024 geplanten kommerziellen Starts näher, sagte er laut Mitteilung.
Die senkrecht startenden, siebensitzigen Elektrojets sollen in Deutschland in Serie gebaut werden. Mit dem Flughafenbetreiber Ferrovial
Die Lilium-Jets sollen senkrecht starten und landen, aber die Strecke mit Hilfe von Tragflächen wie konventionelle Flugzeuge zurücklegen. Damit sollen sie schneller und wirtschaftlicher sein als Modelle von Wettbewerbern.
Bei sogenannten Spacs handelt es sich um Finanzvehikel, bei denen meist bekannte Investoren Geld über einen Börsengang sammeln, um später mit einem noch nicht börsennotierten Unternehmen zusammenzugehen. Dabei haben die Spacs zum Zeitpunkt des Börsengangs kein konkretes Ziel im Auge, sondern locken nur mit dem Versprechen, ein gutes zu finden. Spac-Investoren stellen dem Management des Vehikels also eine Art Blankoscheck aus.
Für Qell-Anleger hat sich das Ganze bisher nicht gelohnt. Die Papiere wurden im vergangenen Herbst zu 10 Dollar das Stück platziert. Im Zuge des Spac-Booms Ende 2020 und Anfang 2021 kostete das Papier Anfang Februar zeitweise mehr als 15 Dollar. Inzwischen ist die Euphorie für diese Anlageklasse wieder verflogen und mit ihr schmolzen auch die Kursgewinne bei Qell. Daran konnte auch die Ankündigung des Zusammenschlusses mit Lilium nichts ändern. Zuletzt kostete eine Aktie 9,99 Dollar./stw/zb/
Quelle: dpa-AFX