KÖLN (dpa-AFX) - Der Finanzinvestor Advent hat dem Chemiekonzern Lanxess für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für Hochleistungskunststoffe etwas mehr Geld bezahlt als in Aussicht gestellt. Am 31. März sei eine Zahlung von rund 1,3 Milliarden Euro eingegangen, teilte der MDax-Konzern am Montag in Köln mit. Die Gründung selbst wurde am 1. April vollzogen. Der Mittelzufluss und eine damit notwendige Steuerzahlung von rund 45 Millionen Euro fallen noch ins erste Quartal. Lanxess will das Geld in den Schuldenabbau stecken. Zudem stelle der Konzern dem neuen Joint Venture mit dem Namen Envalior ein Darlehen von 200 Millionen Euro zur Verfügung. Der Schritt war bereits geplant, doch hatte Lanxess Mitte März lediglich den Erhalt von rund 1,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Lanxess hält rund 40 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, Advent etwa 60 Prozent. Der Deal wurde im Mai 2022 bekannt gegeben. Im Zuge der Transaktion brachten die Kölner ihr Geschäft mit Hochleistungskunststoffen für die Auto- und Elektroindustrie in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Beteiligungsgesellschaft Advent ein, das im gleichen Zuge in einem Milliardendeal das Kunststoffgeschäft Engineering Materials des niederländischen Konzerns Royal DSM übernimmt. Lanxess will so die Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen senken, da das Geschäftsvolumen mit der Autoindustrie reduziert wird.
Gemäß der ursprünglichen Planung kann Lanxess seinen Anteil von rund 40 frühestens nach drei Jahren an Advent weiterreichen./mis/stw/jha
Quelle: dpa-AFX