GÖTEBORG/STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der chinesische Autokonzern Geely
Die Schweden wollen das Geld für den Branchenumbruch und für weiteres Wachstum verwenden. Der größte Teil werde in die Elektrifizierung und in die Batterietechnik fließen, sagte Samuelsson in einer Runde mit Journalisten. Volvo hatte bereits im Juni Pläne öffentlich gemacht, mit der schwedischen Batteriefirma Northvolt eine Batteriezellfabrik bauen zu wollen, die ab 2026 eine Akku-Kapazität von jährlich bis zu 50 Gigawattstunden liefern soll. Dafür habe man zwar Northvolt als Partner, das Vorhaben über ein gleichberechtigtes Gemeinschaftsunternehmen sei aber immer noch teuer, sagte Samuelsson. Der deutsche Autoriese Volkswagen
Geely-Gründer und Eigentümer Li Shufu sagte laut Mitteilung, sein Unternehmen wolle Mehrheitseigentümer von Volvo bleiben. Auch weitere große Aktionäre bleiben Volvo zufolge an Bord. Das Unternehmen plant seit längerem einen Börsengang, musste ihn zwischendurch aber auf Eis legen. Seit Mai dieses Jahres läuft ein neuer Versuch, den Premiumhersteller aufs Parkett zu bringen. Details zur Größe des Angebots und zur Preisspanne will das Unternehmen noch veröffentlichen.
In Medienberichten war bislang über eine mögliche Bewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar spekuliert worden (17,2 Mrd Euro). Samuelsson sagte dazu, über die Bewertung entscheide letztlich der Markt. Wie viele Aktien in den Streubesitz kommen sollen, ließ er ebenso offen. Für Volvo sei zunächst das oberste Ziel, dass die angepeilten umgerechnet drei Milliarden US-Dollar in die Firma fließen.
2030 will Volvo nur noch reine Elektroautos produzieren und verkaufen. Die Firma will nicht nur die ehrgeizigen Elektropläne vorantreiben, sondern auch weiteres Wachstum ankurbeln. Mitte des Jahrzehnts will Samuelsson 1,2 Millionen Fahrzeuge jährlich verkaufen, was ihm zufolge mehr Kapital erfordert. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es rund 381 000 ausgelieferte Autos, im letzten vollen Jahr vor der Pandemie 2019 rund 705 000 Wagen. Samuelsson plant zudem auch, Geld in Technik rund ums autonome Fahren zu stecken und die Software zur Onlinebestellung von Fahrzeugen auf Wachstum zu trimmen.
Geely hatte Volvo Cars 2010 für 1,8 Milliarden Dollar vom US-Autokonzern Ford
Quelle: dpa-AFX