SANTA BARBARA (dpa-AFX) - Die Hifi-Firma Sonos spielt mit der Idee, die Lebensdauer vernetzter Lautsprecher durch Hardware-Upgrades stark zu verlängern. Er beauftrage seine Teams, sich Gedanken über einen solchen "ewigen Lautsprecher" zu machen, sagte Sonos-Chef Patrick Spence der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist nicht unmöglich." Er wolle das als erster in der Branche hinbekommen.
Vernetzte Lautsprecher sind in den vergangenen Jahren mit der Verbreitung des Musikstreamings und Sprachassistenten populärer geworden und ersetzen Hifi-Anlagen. Sie sind weniger nachhaltig als klassische Lautsprecher. Während die Sound-Technik wie Tief- und Hochtöner problemlos Jahrzehnte halten kann, wird die Lebenszeit der vernetzten Geräte durch die Elektronik beschränkt. So kann sie nach einigen Jahren nicht mehr genug Rechenpower für frische Software haben oder nicht mehr neue WLAN-Formate unterstützen. Sonos war ein Vorreiter bei vernetzten Lautsprechern und kennt solche Probleme.
Die Komponenten einfach austauschbar zu machen, könnte dies lösen. Sonos ersetzte bei den am Dienstag vorgestellten neuen Modellen die Klebstoff-Verbindungen weitgehend durch Schrauben, was sie schon einmal leichter zu reparieren macht. Die Firma betont aber weiterhin, dass sie nicht dafür gedacht sind, dass Verbraucher selbst im Inneren Hand anlegen. Unter anderem könne die hohe Spannung in den Kondensatoren gefährlich sein.
Es sei denkbar, ein Gerät zu bauen, bei dem sich das elektronische "Gehirn" austauschen ließe, sagte Spence. Entscheidend sei aber, eine Sound-Architektur für den Lautsprecher zu finden, die auch für 20 Jahre Bestand haben würde. Dies sei eine Herausforderung angesichts des Aufkommens neuer Formate wie Musik mit Raumklang, für die in die neuen Lautsprecher mehr Hochtöner mit unterschiedlicher Ausrichtung eingebaut werden. "Mit der Architektur, von der wir noch vor drei Jahren überzeugt waren, wäre es kein wirklicher "ewiger Lautsprecher" geworden."
Sollte eine solche Vision vom modularer Elektronik Realität werden, würden weniger neue Geräte verkauft. Er mache sich dennoch keine Sorgen über das Geschäftsmodell, sagte Spence. Unter anderem weil bei der Produktion von Ersatz-Modulen die kosten geringer seien. "Wenn es genug Kunden gibt, die einen solchen "ewigen Lautsprecher" zusammenbauen oder kaufen wollen - und ich glaube, die könnte es geben - dann wird sich das Finanzielle schon ergeben."/so/DP/zb
Quelle: dpa-AFX