GENUA (dpa-AFX) - Der italienische Fiskus und das Online-Reiseportal booking.com haben einen jahrelangen Streit um die Zahlung von mehr als 150 Millionen Euro Mehrwertsteuer beigelegt. Das Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden erklärte sich nachträglich zur Zahlung von 94 Millionen Euro bereit, wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Genua am Wochenende mitteilte. Damit soll die Angelegenheit erledigt sein. Booking gehört im Internet zu den großen Marken bei der Vermittlung von Hotelzimmern und Privatwohnungen. Das Unternehmen zeigte sich mit der Einigung zufrieden.
In dem Streit ging es um die Vermietungen zwischen 2013 und 2019. Der italienische Staat warf dem Unternehmen vor, bei Hunderttausenden Vermietungen insgesamt 153 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Booking vermietet nicht selbst, sondern tritt als Vermittler von Unterkünften in Erscheinung. Viele privaten Vermieter sind in Italien jedoch nicht mit einer Steuernummer registriert. Der Fiskus sieht deshalb das Online-Portal in der Verantwortung, für die korrekte Abfuhr der Steuer zu sorgen.
Der italienische Staat streitet sich auch mit dem Online-Zimmervermittler Airbnb
Italiens jetzige Rechts-Regierung will die Steuer sogar auf 26 Prozent erhöhen, um gegen Wohnungsnot und hohe Mieten vorzugehen. Viele Vermieter in Rom und anderen Städten bieten ihre Wohnungen lieber für mehr Geld Touristen an./cs/DP/mis
Quelle: dpa-AFX