LONDON (dpa-AFX) - Um die britische Bevölkerung gegen das Coronavirus zu impfen, muss die Regierung nach Einschätzung des Rechnungshofs bis zu 12 Milliarden Pfund (13,26 Mrd Euro) einplanen. Dieses Geld sei nötig, um Impfungen zu bezahlen, Impfstoffe herzustellen und auszuliefern sowie globale Ansätze zur Pandemiebekämpfung zu unterstützen, schrieb die Aufsichtsbehörde in einem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Bericht. Allerdings könnten die Kosten weiter steigen. Nicht eingerechnet seien unter anderem mögliche künftige Impfprogramme.
Großbritannien hat vergangene Woche mit Massenimpfungen begonnen. Dazu wird das Mittel des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech
Großbritannien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie getroffenen Länder Europas. Die Krankenhäuser stehen landesweit unter Druck. Vor manchen Notaufnahmen in Nordirland stauten sich Berichten zufolge Rettungswagen, Dutzende Patienten warteten auf freie Betten.
Einer Studie der Gesundheitsorganisation Royal Society for Public Health (RSPH) zufolge sind Schwarze, Asiaten und Angehörige ethnischer Minderheiten in Großbritannien seltener zu Corona-Impfungen bereit. Von ihnen bejahten dies nur etwa mehr als die Hälfte (57 Prozent). Zudem gebe es deutliche soziale Unterschiede. Insgesamt würden sich demnach immerhin drei Viertel (76 Prozent) der Menschen impfen lassen, falls es ihnen ihr Arzt empfehlen würde, so die RSPH.
"Es ist äußerst beunruhigend, dass sowohl diejenigen, die in ärmeren Gegenden leben, als auch Angehörige ethnischer Minderheiten seltener den Impfstoff in Anspruch nehmen wollen", sagte RSPH-Chefin Christina Marriott
Quelle: dpa-AFX