HERFORD (dpa-AFX) - Bei der deutschen Polstermöbelindustrie bleiben die Aufträge aus. In den ersten acht Monaten dieses Jahres habe der Auftragseingang gemessen in Stückzahlen um rund 12 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gelegen, berichtete der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie (VdDP), Leo Lübke am Mittwoch in Herford unter Berufung auf eine verbandsinterne Statistik. Wertmäßig betrage das Minus 8 Prozent.
"Die Verbraucher sind durch die Inflation wie auch die langwierige Heizungsdebatte verunsichert und halten sich mit langfristigen Anschaffungen eher zurück", sagte Lübke. Eine Rolle spiele zudem, dass etliche Käufe während der Corona-Zeit vorgezogen worden seien.
Für das Gesamtjahr 2023 prognostiziert der VdDP für die deutsche Polstermöbelindustrie einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. In den ersten Monaten dieses Jahres profitierte die Branche noch von den vorhandenen Auftragspolstern. Zwischen Januar und Juli lagen die Umsätze mit rund 658 Millionen Euro deshalb nominal lediglich um knapp ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Doch spitzt sich die Lage zu. Im Monat Juli lagen die Umsätze der Branche mit 81,5 Millionen Euro bereits um 6,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Für den Herbst rechnet Lübke zwar mit einer leichten Belebung des Geschäfts, aber nicht mit einer grundlegenden Verbesserung des Marktumfelds. Die Branche stehe vor schwierigen Monaten. Zwei Drittel der vom Verband befragten Hersteller planen Lübke zufolge, im restlichen Jahresverlauf das Instrument der Kurzarbeit zu nutzen./rea/DP/mis
Quelle: dpa-AFX