NEW YORK (dpa-AFX) - Die Spekulation über ein Übernahmeinteresse von Hewlett Packard Enterprise (HPE)
Das "Wall Street Journal" berichtete am Dienstag, dass sich Juniper in fortgeschrittenen Gesprächen über den eigenen Verkauf an HPE für rund 13 Milliarden US-Dollar (11,9 Mrd Euro) befinde. Wie es in dem Bericht unter Berufung auf Kreise hieß, könnte das Geschäft schon diese Woche offiziell gemacht werden, sollte es nicht noch scheitern.
Der 2015 vom Computerkonzern Hewlett-Packard abgespaltene IT-Konzern HPE hat sich zuletzt auf die Ausweitung seiner lukrativeren Geschäfte wie etwa mit Hochleistungsrechnern konzentriert, um das Umsatzwachstum anzutreiben. In dem Bericht hieß es, das Unternehmen wolle nun mit Juniper seine Position für die neue Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) verbessern.
"Juniper ist auf Router und Switches sowie kabelgebundene und kabellose Konnektivitätslösungen zwischen Computern spezialisiert", betonte der Marktbeobachter Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Das Unternehmen habe sich mit neuen Lösungen auch in den Bereich der KI vorgewagt. Laut Hewson scheint dies der Grund für das Interesse von HPE zu sein.
Analysten zogen unterschiedliche Schlüsse für die beteiligten Unternehmen, sollte das Geschäft wie beschrieben über die Bühne gehen. Aus dem Hause Morgan Stanley hieß es, dass jeder potenzielle Abschluss für Juniper besser wäre als für HPE. Das Analysehaus Piper Sandler merkte jedoch an, dass ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen "irgendwie Sinn ergeben würde". Der Evercore-Experte Amit Daryanani findet den kolportierten Kaufpreis "schlüssig".
Kursmäßig jedenfalls kommt die Spekulation über eine Offerte unverhofft. Wenige Ausschläge wie etwa beim Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 außen vor gelassen, dümpeln die Aktien von Juniper seit etwa zehn Jahren im Bereich von 20 bis 35 Dollar vor sich hin. Am Dienstag wurden sie nun mit bis zu 37,27 Dollar nah an den höchsten Stand seit 2011 befördert, den sie Anfang 2022 mit gut 38 Dollar erreicht hatten. Die HPE-Aktien dagegen waren zuletzt gut gelaufen, sie hatten sich zuletzt bis auf einen Dollar dem Vorjahreshoch genähert./tih/lew/he
Quelle: dpa-AFX