LONDON/PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Aktien von Ölkonzernen haben am Freitag kräftig zugelegt. Schub gab in erster Linie die Einigung des Ölverbunds Opec+ auf eine etwas höhere Fördermenge. In der Folge zogen auch die Ölpreise an, was sich für gewöhnlich positiv auswirkt auf die Aktienkurse der Ölmultis.
Nach tagelangen Unstimmigkeiten hatten sich am Vorabend die 23 in der Opec+ verbündeten Länder auf eine Förderstrategie für das neue Jahr verständigt. Die Einigung sieht vor, dass ab Januar 500 000 Barrel Rohöl mehr je Tag fließen sollen. Monatlich soll das weitere Vorgehen geprüft werden. Damit weicht die Opec+ von einem früheren Plan ab, der eine Anhebung um knapp zwei Millionen Barrel je Tag vorsah.
Dass die Zwei-Millionen-Barrel-Marke offenbar erst für April angepeilt werde, könnte einige Hoffnungen am Markt zwar enttäuschen, doch es sei dennoch ein bedeutender Kompromiss, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Die zweite Lockdown-Phase wirke im Gegensatz zum ersten Lockdown auf die Nachfrage weniger schädlich.
"Die Fördermengen werden nur sehr langsam hochgefahren. Damit passt die Opec+ ihre Fördermenge an die aktuellen Abnahme-Möglichkeiten der noch immer fragilen Wirtschaft an", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Das ist ein positives Signal für den Ölpreis."
Der europäische Ölsektor
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Quelle: dpa-AFX