NEW YORK (dpa-AFX) - Nach kassierten Quartalszielen sind Aktien der Snapchat-Mutter am Dienstag auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren gefallen. Die Papiere von Snap
Es sei wahrscheinlich, dass die Ziele bei Umsatz und operativem Gewinn verfehlt werden, hatte die Firma mitgeteilt. Seit der Prognose vor einem Monat habe sich das Konjunktur-Umfeld weiter verschlechtert - und zwar schneller als erwartet. Snap ist darauf angewiesen, dass Werbekunden bereit sind, für verschiedene Arten von Anzeigenprodukten auf der Plattform Geld auszugeben. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit werden sie oft zurückhaltender.
Snaps vorherige Prognose sei bereits vorsichtig gewesen und habe eine konjunkturelle Abkühlung beinhaltet, schreibt Mark Mahaney vom Investmenthaus Evercore. Die kassierte Prognose deute daher darauf hin, dass sich das Geschäftsumfeld in lediglich einem Monat "massiv verschlechtert" habe. Insofern seien es schlechte Nachrichten auch für den Online-Werbesektor.
"Alles in allem glauben wir, dass der Gegenwind für Snap aus vielen Richtungen kommt", schreibt Analyst Doug Anmuth von JPMorgan. Normalerweise korreliere das Bruttoinlandsprodukt mit den Ausgaben für Werbung. Und diese Werbeausgaben sind für Snap wichtig. Der vorsichtige Tenor des Unternehmens hinter der Foto-App bringe auch anderswo in der Onlinebranche Abwärtsrisiken für Werbetreibende mit sich.
Snaps Talfahrt hinterließ auch bei anderen Branchenwerten und Technologieaktien deutliche Spuren. Die Facebook-Mutter Meta
Beim Börsengang im März 2017 war Snap zunächst ein Traumstart geglückt: Anleger stürzten sich regelrecht auf die Aktien. In den folgenden drei Jahren kam der Kurs hingegen kaum vom Fleck. Erst zu Beginn der Pandemie erlebten die Papiere einen Boom und steigerten ihren Wert bis September 2021 von unter acht auf über achtzig Dollar. Schwache Quartalszahlen trieben die Anteilsscheine allerdings in eine Abwärtsspirale, aus der sie bis heute nicht herauskamen. Die Gewinne aus der Zeit der Pandemie haben die Aktien mittlerweile vollständig abgegeben./jcf/la/ngu
Quelle: dpa-AFX