NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine vorbörsliche Kursrally bei Micron
Die Tech-Branche wurde auch allgemein gestützt von den geldpolitischen Signalen der US-Notenbank Fed. In Europa führte ihr Teilindex die Branchenwertung an.
Die Fed stellt weiterhin drei Zinssenkungen noch in diesem Jahr in Aussicht. Entgegen den Erwartungen einiger Marktakteure hätten die Währungshüter die Zahl der geplanten Zinssenkungen nicht reduziert, hoben die Experten der Postbank positiv hervor. Wegen des Investitionsbedarfs gilt die Tech-Branche als besonders zinsabhängig.
Micron rief am Vorabend nach Börsenschluss für das laufende Quartal Umsatzziele aus, die den Markt positiv überraschten. Als Ursache dafür galt die Nachfrage, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) in Zusammenhang steht. Der Umsatz im dritten Quartal wird vom Unternehmen auf 6,4 bis 6,8 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Dem steht eine durchschnittliche Analystenschätzung gegenüber, die bei knapp 6 Milliarden lag.
Timothy Arcuri von der Schweizer Bank UBS betonte, Micron habe genau den richtigen Ton getroffen - auch hinsichtlich der Preisgestaltung und der Dauerhaftigkeit dieses Zyklusses. "Wir sagen seit langem, dass der Höhepunkt erst kommt, wenn die Bruttomarge diesen erreicht", sagte der Experte. Bis weit ins Jahr 2025 sei dies unwahrscheinlich. Er betonte, die mit "Buy" bewertete Aktie bleibe eine seiner Top-Ideen. Das Kursziel schraubte er leicht auf 125 Dollar nach oben. Mit dem vorbörslichen Sprung bis knapp über 113 Dollar kommt die Aktie diesem Niveau nur näher.
Laut einem Händler sind die Aussagen von Micron ein Zeichen dafür, dass sich die Situation auf dem Speichermarkt bessert. Davon profitierten im vorbörslichen US-Handel auch die Aktien der Speicherhersteller Western Digital
Der Händler ergänzte, ein von Micron signalisierter Investitionsanstieg im Jahr 2025 sei auch positiv für Ausrüster und Zulieferer, sofern sie mit dem Speicher- und KI-Geschäft in Verbindung gebracht werden könnten. Dies führte bei den Aktien des Anlagenbauers Applied Materials
Quelle: dpa-AFX