FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Hellofresh
Hellofresh setzt weiter voll auf die Wachstumskarte, nimmt dafür aber eine geringere Profitabiltät in Kauf. Nach einem starken zweiten Quartal erhöhte der Vorstand das Umsatzziel für das laufende Jahr. Da der Dax-Kandidat
Das Echo der Experten war geteilt. "Hellofresh lässt sich normalerweise von Umsatzzahlen leiten, aber sollte es nicht nicht an der Zeit sein, dieses Verhalten zu überdenken, da die beste Zeit für solche Lieferunternehmen hinter ihnen liegt?", gab ein Händler am Morgen zu bedenken. Die Aktie sehe auf dem hohen Kursniveau sehr verwundbar aus, fügte er hinzu.
Die Pessimisten lägen bislang falsch, konstatierte dagegen Berenberg-Analystin Sarah Simon anlässlich der höheren Wachstumsprognose. Das kurzfristig schwächere Profitabilitätsprofil sei allerdings nicht hilfreich, auch wenn es Investitionen in künftige Erfolge geschuldet sei.
William Woods vom US-Analysehaus Bernstein Research betonte, der Kochboxen-Anbieter habe zuletzt sieben Quartale in Folge die Konsenserwartungen übertroffen, nun aber erstmals das Ziel für die operative Ergebnismarge (Ebitda) nach unten revidiert. Auch im abgelaufenen Quartal habe der Umsatz positiv, die Marge hingegen negativ überrascht.
Analyst Sebastian Patulea von der Investmentbank Jefferies wertete die Resultate letztlich erheblich besser als von ihm erwartet. Das etwas nach unten korrigierten Margenziel sollte den Markt nicht weiter stören, da es im Zusammenhang mit Wachstumsinvestitionen stehe.
Die seit 2017 an der Börse notierte Aktie hatte Anfang Juli ein Rekordhoch von 89,10 Euro erreicht, hat seitdem aber mehr als 15 Prozent an Wert eingebüßt. Trotz der jüngsten Verluste ist das Papier mit einem Plus von mehr als 300 Prozent seit Ende 2019 der größte Corona-Gewinner unter den deutschen Standardwerten./edh/tih/mis
Quelle: dpa-AFX