(neu: Aktien drehen ins Plus, Hintergrund, DZ Bank, Charttechnik)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Abschneiden von Nemetschek
Nemetschek hatte angesichts der Umstellung auf Softwareabonnements weniger verdient als erwartet. In der Sparte mit Software rund um den Bau bekam der Münchener Konzern neben der Verlagerung auf das Abo-Modell auch die lahmende Konjunktur zu spüren, der Umsatz in dem Geschäft ging zurück. Etwas besser lief es trotz der mauen Wirtschaftslage im Geschäft mit Konstruktionssoftware und auch im noch kleinen Bereich mit Medienprogrammen, die unter anderem in Videospielen und Film- und Serienproduktionen zum Einsatz kommen.
Händler wie Analysten bemängelten die Profitabilität des Konzerns in einem schwierigen Marktumfeld. Der Experte Knut Woller von Baader Bank ergänzte, das Wachstum des Unternehmens habe den Erwartungen entsprochen. Für den Fachmann Andreas Wolf von Warburg Research war das zweite Jahresviertel erwartungsgemäß vom anhaltenden Wechsel in das Abo-Modell des Bausoftwarespezialisten geprägt gewesen.
Analyst Armin Kremser von DZ Bank resümierte, bei Nemetschek verlaufe die Umstellung auf Abonnementmodelle bisher zwar in geordneten Bahnen und nehme peu à peu Kontur an. Der Knick bei der Umsatzdynamik und bei der operativen Gewinnmarge falle verträglich aus und habe seinen tiefsten Punkt wahrscheinlich im zweiten Jahresviertel erreicht. Die Bewertung bleibe jedoch der Hauptmalus für die Aktien, welche auf allen Ebenen diejenige der Wettbewerber deutlich in den Schatten stelle.
Das durch den Kursrutsch zwischenzeitlich getrübte Chartbild hatte sich zum Handelsschluss wieder aufgehellt. Die Nemetschek-Papiere notieren wieder über der 21-Tage-Durchschnittslinie als Gradmesser für den kurzfristigen Trend und haben sich der 50-Tage-Linie angenähert. Diese beschreibt die mittelfristige Entwicklung und stellt seit Ende Juni einen Widerstand für die Papiere dar./la/he
Quelle: dpa-AFX