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FRANKFURT (dpa-AFX) - Abschreibungen von mehr als einer halben Milliarde Euro durch Lanxess
Der Chemiekonzern nimmt Abschreibungen in zwei Geschäftsfeldern und auf die Minderheitsbeteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Envalior vor. Lanxess rechnet auch in diesem Jahr mit einer schwächeren als ursprünglich erwarteten Nachfrage in den Segmenten Flavors & Fragrances und Polymer Additives.
Letzteres lege den Schluss nahe, dass der Start ins Jahr 2024 in diesen Geschäftsfeldern schwierig gewesen sei, schrieb Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan. Abschreibungen auf die Beteiligung Envalior ließen zudem darauf schließen, dass die Sorgen am Markt über hohe Verschuldungsquoten und die Bilanz von Lanxess fortdauern dürften.
Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies vermutet, dass die Abschreibung bei Flavors & Fragrances größtenteils der Übernahme von Emerald Kalama im Jahr 2021 geschuldet ist, einem Hersteller von Konservierungsstoffen und Aromachemikalien. Beide Abschreibungen seien zwar nicht zahlungswirksam, die Wertberichtigung bei Envalior könne aber bei einem Ausstieg von Lanxess aus dem Gemeinschaftsunternehmen den noch möglichen Ertrag senken. Das sei relevant, denn angesichts der Verschuldungsquote von Lanxess wäre es wichtig, die Beteiligung gut zu Geld zu machen und damit mittelfristig die Verschuldung zu reduzieren.
Im Oktober waren Lanxess-Aktien bei gut 20 Euro auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen. Anschließend hatten sie sich bis auf knapp 30 Euro erholt, waren aber im Dezember mehrfach an einer Rückkehr über die 200-Tage-Linie gescheitert. Diese findet am Markt als längerfristiger Trendindikator viel Beachtung. Anschließend bröckelte der Kurs unter Schwankungen kontinuierlich ab./bek/mis/jha/
Quelle: dpa-AFX