(neu: Aktienkurs im 1. Absatz aktualisiert)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Auf einen monatelangen Abwärtstrend der Aktien von Hellofresh
Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 57 bis 62 Prozent. Bislang hatte das Management ein Plus von 45 bis 55 Prozent in Aussicht gestellt. Am Zielband für die Profitabilität soll sich hingegen nichts ändern. Hellofresh will weiter 8,25 bis 10,25 Prozent des Umsatzes als bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichen. Der Konzern profitierte von deutlich mehr aktiven Kunden, auch wenn Analysten hier noch mehr erwartet hatten.
Mit dem nun in Aussicht gestellten Umsatzwachstum liege das Unternehmen deutlich über der Markterwartung von 53 Prozent, merkte Analyst Andrew Ross von der Barclays Bank an. Für das Schlussquartal impliziere die höhere Vorgabe ein Plus von 23 bis 43 Prozent. Die Erwartung für das vierte Quartal liege bei 31 Prozent. "Der höhere Ausblick ist also vor allem auf das bessere dritte Quartal zurückzuführen", so der Experte.
Vorausgegangen waren den guten Nachrichten herbe Kurseinbußen: Hatten die Aktien Ende August bei 97,38 Euro ein Rekordhoch erreicht, so waren sie am Montag im Tief von 68,32 Euro um fast 30 Prozent günstiger zu erwerben. Sollten die Papiere die Erholung nun fortsetzen, könnten sie sich aus dem Abwärtstrend der vergangenen Monate nach oben lösen. Die 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen Trend ließ der Kurs am Dienstag wieder hinter sich.
Marktstratege Jürgen Molnar vom Börsenmakler Robomarkets lobte neben dem höheren Umsatzziel auch den wachsenden Kundenstamm. "Hatte man geglaubt, mit dem nahenden Ende der Pandemie würden auch bei Hellofresh die Bäume nicht in den Himmel wachsen, laufen die Geschäfte scheinbar weiterhin so gut, dass das Unternehmen seine Umsatzprognose noch einmal angehoben hat". Mit Zahlen wie diesen könne sich das Unternehmen im Dax etablieren. Es bleibt allerdings die große Frage, wie viel Home-Office-Effekt noch in den Zahlen stecke und was passiere, wenn die Menschen wieder verstärkt ausgingen./bek/he
Quelle: dpa-AFX